Chocolate Factory | Spieltipp

Wer träumt nicht davon, eine wundersame Schokoladenfabrik zu besitzen, in der man wie Willy Wonka auf Knopfdruck die besten Schokoladenprodukte der Welt herstellen kann? Dass der Alltag in einer Schokoladenfabrik eben nicht wie im Film „Charly und die Schokoladenfabrik“ abläuft, ist allen klar. Wer aber mehr erfahren möchte und gerne spielt, kann mit dem Brettspiel „Chocolate Factory“ tiefer in die Welt der Schokoladenproduktion eintauchen. Es ist ein Spiel, bei dem man Schritt für Schritt eine Fabrik aufbaut und durch neue Maschinen sowie Angestellte vergrößert und verbessert. Das Spiel der beiden Spieleautoren Matthew Dunstan und Brett J. Gilbert erschien zunächst in englischer Sprache im britischen Spieleverlag Alley Cat Games, bevor es 2022 bei den deutschen Spielemachern von Skellig Games auf Deutsch herauskam.

Bei „Chocolate Factory“, dessen Schwierigkeitsstufe etwa auf dem Niveau eines Kennerspiels liegt, veredeln die Spieler als Schokoladenfabrikant*innen Kakaobohnen zu Tafeln, Pralinen und Co. Anschließend werden die fertigen Waren an zwei Arten von Abnehmern verkauft: Kaufhäuser (das sind Kunden aller Spieler) und kleinere Läden (Privataufträge der einzelnen Spieler). Dazu werden Rohstoffe, Energie und Angestellte benötigt. Gespielt wird in Runden, die jeweils noch in 5   verschiedene Spielphasen unterteilt sind.
Verortet ist das ganze Spielszenario in der ersten Phase der Massenproduktion im England des frühen 20. Jahrhunderts, was sich durch das gesamte Spieldesign zieht.

Das Spiel erstreckt sich über eine Arbeitswoche von Montag bis Samstag, es werden also 6 Runden gespielt. Wir starten am Montag. Zu Beginn (Phase Vorbereitung sowie Phase Expandieren und Rekrutieren) erhält man Angestellte, Maschinen und den Brennstoff Kohle. Es folgt Schritt 3, die Verarbeitungsphase: Jede*r Spieler*in produziert in der eigenen Fabrik in 3 Schichten aus einer bestimmten Anzahl an Kakaobohnen unterschiedliche Produkte. An den einzelnen Maschinen können je nach Auftragslage Kakaobohnen oder Schokoladenerzeugnisse zu anderen Waren verarbeiten werden, wie etwa Konfekt oder Riegel. Haben alle Spieler produziert, wird in Phase 4 verkauft: Bestellungen werden ausgeliefert und Geld wird verdient. Nach kurzer Aufräumphase ist es schon Dienstag und die nächste Runde beginnt. Ist die letzte Schicht am Samstag gelaufen, wird Bilanz gezogen und der / die Fabrikant*in mit dem meisten Geld gewinnt.

Wer keine Mitstreiter*innen für das Spielvergnügen findet, der kann „Chocolate Factory“ auch allein spielen. In der Solo-Spielvariante „Fabrikmanager“ überwacht man als Produktionsmanager*in die Fabrik und deren Laufen für den/die Besitzer*in. Dazu gibt es eigens zusätzliches Spielmaterial.

Neben der Standardvariante gibt es „Chocolate Factory“ auch in einer Deluxe Edition. Diese besticht durch die Hochwertigkeit der Spielmaterialien. Viele Teile sind aus Holz gefertigt, die Kohle ist aus Acryl statt aus Pappe. Auch der mit Goldfolie veredelte Pappschuber macht einiges her.
Ein besonderer Bonus, der die Deluxe Edition sehr lohnenswert macht: Nur hier ist die Mini-Erweiterung „Meisterchocolatier“ enthalten. Neue Maschinen und Kaufhauskarten bringen Abwechslung und langanhaltende Freude an „Chocolate Factory“ ins Spiel.