Studie: Kakaoanbau bereits vor 5.300 Jahren in Ecuador

Wissenschaftler widerlegen bisherige Thesen zur Wiege des Kakaos

Text:
Alexander Kuhlmann

Photography:
EcoFinia GmbH,
Claire Lanaud/dpa

30 Oktober 2018

Eine bahnbrechende Entdeckung für Schokoladenliebhaber: Wissenschaftler wollen nachgewiesen haben, dass die Wiege des Kakaoanbaus nicht – wie bislang gedacht – bei den Maya im mittelamerikanischen Raum zu finden ist, sondern im südamerikanischen Ecuador.

Der Wissenschaftler Michael Blake von der Universität Calgary hat mit seinem Team aus internationalen Forschern mit ziemlicher Sicherheit nachgewiesen, dass bereits vor 5.300 in einer ecuadorianischen Mayo-Chinchipe-Siedlung – nahe der Grenze zu Peru – Kakao gezielt und professionell kultiviert wurde. Bislang vermutete man den Ursprung in Mittelamerika, im Lebensraum der Maya und Olmeken, ganze 1.400 Jahre später. So konnten die Forscher anhand von Rückständen an Werkzeugen und Mörsern der Mayo-Chinchipe spezifische Kakao-DNA nachweisen. Eine Scherbe, deren Alter auf mindestens 5.300 Jahre geschätzt wird, wies ebenfalls Spuren des Kakao-Inhaltsstoffes Theobromin auf. Hierdurch konnte geschlussfolgert werden, dass im ecuadorianischen Hochland bereits zu dieser frühen Zeit Kakaoanbau betrieben worden sein musste. Vermutlich wurde Kakao dort bereits als Getränk, als Medizin oder für zeremonielle Zwecke genutzt.

Die Erkenntnisse wurden als Studie im Fachblatt „Nature Ecology and Evolution“ festgehalten und stellen die bisherigen botanischen und kulturhistorischen Belege vollständig auf den Kopf.

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