Neues aus der Ecole Amitié Cap Haitien

Der Newsticker zu unserem Sozialprojekt auf Haiti - immer aktuell

Text:
Alexander Kuhlmann

Photography:
© Ecole Amitié

29 Juli 2024

Im Rahmen unserer "KIDS for KIDS"-Kampagne setzen wir uns für den Erhalt der Ecole Amitié ("Schule der Freundschaft") in der haitianischen Küstenstadt Cap Haitien ein. Eine Oase der Menschlichkeit, die Armutskindern und "Restaveks" mit leidenschaftlichem Einsatz die Chance auf eine bessere Zukunft ermöglicht und sie so vor der Bedrohung von Kinderarbeit und -versklavung schützt. In diesem Blog-Ticker halten wir euch immer auf dem Laufenden, was es Neues im Leben der Schüler*innen, ihrer Lehrer und der ehrenamtlichen Helfer gibt. Freude und Leid liegen hier manchmal sehr nah beieinander...

+++ 04. Dezember 2024 | Schuljahr beginnt trotz Chaos +++

Anfang Oktober eröffnete die Ecole Amitie das neue Schuljahr mit dem traditionellen Hissen der haitianischen Fahne. Zur allgemeinen Erleichterung war der Schulbeginn in Cap-Haitien nur wenig verzögert worden, trotz des anhaltenden Chaos in der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Eltern konnten ihre Kinder ohne Besorgnis zum Unterricht schicken, selbst die Vorschulkinder und Erstklässler, die sich schon sehr auf die Schule freuten.

Trotzdem ist die Not auch in Cap-Haitien durch die im ganzen Land weiter steigende Inflation größer denn je. Umso wichtiger ist daher die warme Mahlzeit, die den Schüler*innen an jedem Schultag auch in diesem Jahr wieder geboten wird. Die Ecole Amitié ist immens dankbar, noch immer auf ihre treuen Spender zählen zu können, um den Kindern weiterhin die Chance auf Bildung zu geben und ein Zeichen der Hoffnung zu schenken.

+++ 20. September 2024 | Weltkindertag +++

Der Weltkindertag steht am 20. September 2024 – zu seinem 70. Jubiläumsjahr – unter dem Motto “mit Kinderrechten in die Zukunft”. Ein besonders wichtiges Recht darunter ist das Recht auf eine Grundschulausbildung. Ein Recht, das in vielen Ländern der Welt noch immer schwer zu verwirklichen ist.  Umso glücklicher sind die Schüler der Ecole Amitie Grundschule in Cap Haitien, daß sie dort nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sondern auch das warme Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft erleben können.

 

+++ 29. Juli 2024 | Nachhilfekurse  +++

Über 400 Schüler*innen haben Ende Juni das Schuljahr 2023/24 an der Ecole Amitié erfolgreich abgeschlossen.
Die Wenigen aus den verschiedenen Klassen, die nicht den nötigen Notendurchschnitt erreicht haben, um in die nächste Klasse versetzt zu werden, bekommen auch in diesem Jahr die Chance an einem speziellen Sommer-Nachhilfekurs teilzunehmen. Drei Lehrer arbeiten montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr mit diesen schwächeren Schüler*innen in kleinen Gruppen. So können die meisten von ihnen es erfreulicherweise doch noch schaffen.
Am 16. September beginnt dann das neue Schuljahr 2024/25.

 

+++ 18. Juni 2024 | Klimawandel wird spürbarer  +++

Auch in Haiti macht sich die Klimakrise deutlich bemerkbar. Die Trockenzeiten im Sommer sind ungewöhnlich lang, Hurricans und tropische Stürme zunehmend unberechenbar, der Frühlingsregen im April und Mai stärker denn je. In diesem Jahr wurde die Ecole Amiltié aufgrund ihrer niedrigen Lage direkt am Fluss wieder besonders stark getroffen. Schlamm auf der Straße und der von Wasser überschwemmte Schulhof erschwerten den Zugang zu den Klassenzimmern. Glücklicherweise konnte ein größerer Schaden vermieden werden. Das gesamte Schulmaterial und die Vorräte an Nahrungsmitteln für die Schulspeisung wurden vorsorglich hoch gelagert.
Das Wichtigste ist im Augenblick jedoch die Tatsache, dass die Ecole Amitié Cap Haitien das aktuelle Schuljahr für ihre 415 Schüler*innen gut zu Ende führen konnte. Viele Schulen im Land mussten aufgrund der gefährlichen Situation auf den Straßen geschlossen bleiben.

+++ 19. Dez. 2023 | Alle dürfen mitmachen +++

In Haiti ist das Schuljahr in drei Trimester eingeteilt und am Ende jedes Trimesters finden in allen Schulen und für alle Klassen schriftliche Prüfungen statt, “composer” genannt.

Mitte Dezember schreiben die Schüler*innen ihre erste Klassenarbeit, auf vorgedruckten Seiten, die sie mit korrekten Antworten ausfüllen sollen. Ende März, vor Ostern, folgt die zweite und Mitte Juni zum Abschluss die dritte Prüfung. Alle drei Resultate zusammen ergeben dann das Jahreszeugnis und entscheiden über die Versetzung in die nächste Klasse.

In vielen haitianischen Schulen werden die Schüler*innen nur zum “composer” zugelassen, wenn die Eltern das Schulgeld für das letzte Trimester voll bezahlt haben – ein Stress der den “Sorge-Eltern” der Schüler*innen der Ecole Amitié erspart bleibt. Keines der aktuell 401 Kinder der Ecole Amitié wird ausgeschlossen.

+++ 13. Nov. 2023 | Schulung gewaltfreierer Umgang +++

In diesem Sommer musste leider das Lehrer-Fortbildungsseminar P4H (Program for Haiti) ausfallen, welches von US Universitäten jährlich in Cap Haitien organisiert wird. Umso erfreuter waren die Lehrer der Ecole Amitie über die Einladung von zwei haitianischen Stiftungen, an einem virtuellen Seminar teilzunehmen.

Das gemeinsame Programm der „Fondation Ti Souf“ und der „Fondation Devoir de Mémoire-Haiti“ sieht vor, dass ihnen an jedem Donnerstag Abend ein dreistündiger Lehrgang von Port-au-Prince aus per Zoom angeboten wird. Das übergreifende Thema dieses speziell an Lehrer gerichteten Seminars ist die psychologische Schulung, wie Konflikte und Gewalt im familiären Umfeld und besonders im Umgang mit Kindern zu vermeiden sind. Eine immens wichtige Grundlage für eine gewaltlosere Gesellschaft.

+++ 17. Juli 2023 | Sommerferien und Judo-Euphorie +++

Das Schuljahr 2022/23 wurde in Haiti am 30. Juni offiziell beendet. Die PAM gab allen Schüler*innen zum Abschluss noch ein Päckchen mit Nahrungsmitteln mit nach Hause. Danach ist erstmal Pause mit der Schulspeisung, aber wir sind zuversichtlich, dass sie sehr bald zum Schulbeginn 2023/24 wieder aufgenommen wird. Das Datum für die sogenannte „Rentree des classes“ soll der 11. September sein. Wir alle hoffen, dass es diesmal keine monatelange Verzögerung des Schulstarts gibt, aufgrund der anhaltenden politischen Krise.

Anfang Juli wurden, der Form halber, halb-provisorische Zeugnisse ausgeteilt. Trotzdem werden die Ferien in diesem Sommer stark verkürzt werden müssen, um den Lernstoff der drei verlorenen Monate im Jahr 2022 noch aufzuholen. Wenigstens können die Schüler*innen zum Ferien-Unterricht „en couleur“ kommen, d.h. in normaler Straßenkleidung und nicht in Schuluniform.

Die Ferien sind zwar verkürzt, aber die Wochenenden werden frei bleiben. Auf die freuen sich ganz besonders die Schüler*innen zwischen 10 und 14 Jahren, die gerade mit Judo beginnen. Sensei Silien hatte vor, etwa 30 neue Anfänger*innen zu “rekrutieren”.  Der Andrang war so gross, dass er die Zahl auf 40 Kinder beschränken musste. Sie trainieren nun jeden Samstag von 8 – 11 Uhr im „Dojo“, der Sporthalle der Schule. Am Sonntag gibt es von 6 – 9 Uhr Übungen im Freien und einen Lauf entlang der Meerespromenade mit rhythmischem Gesang, der die Judo-Prinzipien einprägen soll.

+++ 25. Mai 2023 | Schulbücher sind kostbar +++

Während sich in der Hauptstadt Port-au-Princeseit Anfang des Jahres 2023 Chaos und Gewalt nur verschlimmerten, blieb es in Cap Haitien zu unserer grossen Erleichterung ruhig, und die Ecole Amitié konnte wie erhofft im Januar endlich ihre Tore öffnen. Nach den auf wenige Tage beschränkten Osterferien ging der Unterricht ohne Verzögerung weiter, da noch immer viel an Lehrstoff aufzuholen ist.

Ein großes Problem besteht darin, dass nur wenige Schüler die Hälfte der vom Ministerium für ihre Klasse vorgeschriebenen Schulbücher in ihrem persönlichen Besitz haben, um auch zu Hause lernen zu können. Ihre Eltern können sich nicht leisten diese Bücher zu kaufen.

Die Vorschulkinder brauchen nicht mehr als 4 vorgedruckte Hefte und Stifte.Die Klassen 1,2 und 3 brauchen schon 6 bis 8 Bücher sowie 8 Hefte. Bei den Klassen 4,5 und 6 sind dann 12 bis 16 Bücher sowie 10 Hefte nötig. Um diesem Mangel an Lehrmaterial abzuhelfen, schreiben die Lehrer viel an die Tafel, das die Schüler dann in ihre Hefte übertragen. Dies geht natürlich nur in den höheren Klassen.

Die Ecole Amitie hütet sorgsam eine Anzahl Schulbücher, in denen die  Schüler während der Unterrichtsstunden gemeinsam lernen können. Weil diese so kostbar sind, werden sie gleich danach wieder eingesammelt und bis zur nächsten Unterrichtsstunde im Büro der Direktion verwahrt. Eine sehr willkommene Hilfe auch für die Lehrer.

Die Ecole Amitié bemüht sich dank der Hilfe von Spendengeldern, noch mehr von diesen Büchern für alle Klassen zur Verfügung zu haben.

+++ 14. November 2022 | Keine Schule möglich +++

Mitte August hoffte man noch, dass die Schulen Anfang September den Unterricht wieder beginnen könnten. Man hatte erwartet, dass die Regierung bis dahin die akute Krisensituation noch irgendwie in den Griff bekommen würde. Das war leider nicht der Fall.

Stattdessen erfolgte Ende August eine offizielle Mitteilung, dass die “Rentrée des classes”, d.h. die Eröffnung des Schuljahres 2022/23, auf den 3. Oktober verschoben würde. Und kurz danach wurde verordnet, dass Benzin und Diesel an allen Tankstellen ab sofort das Doppelte kosten werden, in Anpassung an den neuen Weltmarktpreis.Dies bedeutete auch die Verdoppelung der Transportkosten der Kinder zu ihren Schulen, die für viele Eltern sowieso nur mit Mühe aufzubringen sind. Es führte auch zu einer starken Verteuerung aller lokalen Lebensmitteln, selbst von Trinkwasser!

Das Resultat war ein Volksaufstand im ganzen Land. Frustration und Wut auf die dysfunktionale Regierung entluden sich in Plünderungen und vielen Zerstörungen an offiziellen Gebäuden und Büros. Zudem wurden die Straßen vielerorts barrikadiert.

Es war keine Rede mehr vom Schulanfang im Oktober – wir hoffen vielleicht auf Anfang 2023…
Alle warten auf eine Lösung – so auch die Ecole Amitié.

Ende August konnte noch der große Abflusskanal, der durch den Schulhof führt, gesäubert werden. Der jährliche Neu-Anstrich der Gebäude und Klassenzimmer ist vorerst auf später verschoben. Inzwischen ist es ungewohnt still auf dem Schulgelände. Die Lehrer halten solidarisch zusammen um diese chaotische Zeit zu überstehen. Die Eltern behalten ihre Kinder zuhause. Nur die jungen Athleten des Judo-Clubs trainieren mehrmals pro Woche unbeirrt weiter. „Um ihre Moral hoch zu halten“, sagt ihr Sensei-Coach Silien.  

+++ 24. August 2022 | Feiertage und Schulvorbereitungen +++

Die Monate Juli und August haben im Norden Haitis eine ganz besondere Bedeutung: Es ist die Zeit der “Fêtes Champêtres” – in der alle größeren Dörfer der Region ihre Schutzheiligen feiern – mit Messen, Märkten und viel Musik.

Es ist auch die Zeit der Sommerferien in denen viele “Diaspora-Haitianer” aus den USA gerne ihr altes Heimatland besuchen. Höhepunkt dieser Saison ist der 15. August an dem Cap Haitien, in Kreole „Okap“ genannt, zu Mariä Himmelfahrt ihr “Notre-Dame” Stadtfest feiert. So auch in diesem Jahr 2022, trotz aller Probleme im Land. Die Stadt ist überfüllt mit Besuchern aus dem Ausland und auch aus Hauptstadt Port-au-Prince, die sich ihre Lebensfreude nicht nehmen lassen wollen. Dies gibt auch der lokalen Bevölkerung etwas dringend benötigte Ermutigung und Einkommen in dieser weltweit so hoch-schwierigen Zeit.

An der Ecole Amitie sind jetzt die jährlichen Auffrischungs- und Repatatur Arbeiten im Gange, in Vorbereitung auf das neue Schuljahr, das am 12. September beginnt. Und in der Schneiderwerkstatt werden eifrig neue Schuluniformen genäht. Das gleiche Modell wie immer, mit grün/weiss gestreifter Bluse (den Schulfarben) und Hose/Rock in grau. Beide Aktivitäten helfen, dem Schuljahr 2022/23 zuversichtlich entgegenzublicken.

+++ 25. Mai 2022 | Viel Freude beim Standausflug +++

Schon seit Wochen freuten sich die jungen Athlet*innen des Judo- und Sambo-Sportif Clubs der Ecole Amitié auf den geplanten Bus-Ausflug zu einem der beliebtesten Strände des Landes. Der Ausflug war als Belohnung für den guten Abschluss des zweiten Schultrimesters 2021/22 gedacht.

Ihr Meister Sensei Silien achtet generell sehr streng darauf, dass alle Mitglieder seiner Sportclubs über den Sport nicht den Schulunterricht vernachlässigen. Er fordert Noten bis “befriedigend” als Teilnahme-Bedingung. Wer diese nicht erfüllt ist “raus” aus den Clubs.

Der Ausflugsbus war voll: 32 junge Athlet*innen waren dabei mit ihrem Sensei Silien. Dazu noch zehn weitere Erwachsene als zusätzliche Begleitung, zur „Aufsicht“ und als Helfer für ein leckeres gemeinsames Mittagessen am Strand. Dazu Baden im Meer und spielerische Wettkämpfe auf dem weichen Sandteppich. Es wurde ein wundervoller, unvergesslicher Tag für alle…

+++ Weihnachten 2021 +++

Es liegen gut 7.500 km zwischen uns und dennoch möchten wir die Chance wahrnehmen, im Geiste ein gemeinsames Weihnachtsfest mit unseren Freund*innen und allen Schüler*innen und Helfer*innen der Ecole Amitié zu feiern. Womit geht das besser, als mit dem Weihnachtsklassiker schlechthin: Stille Nacht. Interpretiert von der Singer-/Songwriterin und langjährigen Ecole Amitié-Unterstützerin und VIVANI-Freundin TiCorn, alias Cornelia Schütt.

Hier der Creole-Text zum Mitsingen:

Nwit trankil
Nwit sakre
Pa gen yon bri
Tout moun dòmi
Bèl zetwal yo
Nan syèl kap veye
Jodia yon Sovè pral rive
Li pote lapè pou nou
Lapè ak lanmou pou nou.

JWAYE NWÈL – Frohe Weihnachten wünschen die Kinder der Ecole Amitié in Cap Haitien, Haiti.

 

+++ 17. Dezember 2021 | Kleine Schätze +++

Der Beginn des Schuljahres ist in Haiti oft abhängig von der aktuellen politischen Lage. Sieht die Lage einigermaßen stabil aus, so öffnen die Schulen offiziell am ersten Montag im September. Ist „die Strasse heiss“, so kann sich der Schulanfang verzögern – und die Schulen entscheiden selbst, an welchem Datum sie den Unterricht beginnen.

So hat die Ecole Amitie am 4. Oktober ihr Schuljahr 2021/22 eröffnet. Die Kinder, die besonders Glück haben, können mit 4-5 Jahren eine erste Vorschulklasse besuchen. Der offizielle Beginn für erste Klasse Grundschule ist mit 5-6 Jahren.

Eine Schuluniform zu tragen ist für alle Kinder ein grosser Stolz – d .h. „sie gehören dazu“.  Die Uniform ist genau vorgeschrieben von der Schule (in Farbe und Modell) Ein ganz wichtiger Teil der Ausstattung aber kann individuell gewählt werden: die Schultasche.

Ob nur eine kleine Tasche mit Henkel oder ein Ranzen mit Schulterriemen – die Wahl und der Kauf sind Sache der Eltern. Es werden Tausende von Modellen angeboten an den Straßenständen, in allen Preislagen und oft auch „Second Hand“. Diese Schultaschen werden von den meisten Kindern gehütet als ihr kostbarster Besitz, in dem sie ihre „Schätze“ aufbewahren können. Was kann das sein?

Oft sind es nur ein Heft und ein Bleistift, ein Schüsselchen und Löffel (falls eine Schulspeisung angeboten wird), ein Taschentuch und etwas Klopapier… vielleicht auch ein kleiner Ball, Püppchen, Kamm… Glücklich die Schüler*innen, deren Ranzen zumindest einen Teil der Bücher enthalten, die für ihre Klasse auf der Liste stehen.

Fast alle Kinder gehen in Haiti gern zur Schule. Sie werden mit Liebe und Sorgfalt für jeden Schultag sauber angezogen – die Mädchen alle mit Schleifen im Haar geschmückt. Kleine Kinder werden immer von Erwachsenen, die sie gut kennen oder älteren Geschwistern, persönlich zur Schule gebracht und abgeholt.

Traurig sind nur diejenigen, die draußen bleiben müssen, weil sie nicht die Möglichkeit haben, dabei zu sein  Die Ecole Amitié hilft mit, dass es davon immer weniger gibt.

+++ 26. August 2021 | Ein angespannter Sommer +++

Aus Vorsicht vor der Brazil-Covid-Variante war das jährliche Lehrer Fortbildungsseminar von Anfang Juli auf „später“ verschoben worden – sowie alle Nachhilfekurse für die schwächeren Schüler*innen.

Dann kam der große Schock vom 7.Juli. Der amtierende Präsident Jovenel Moise wurde in der Nacht in seinem Anwesen ermordet. Das ganze Land, total verunsichert, befürchtete größere Unruhen und beschränkte alle Aktivitäten auf das Nötigste für den Rest des Monats. Auch an der Ecole Amitié herrschte Stille.Inzwischen hat sich die Situation soweit „normalisiert“, dass Anfang August das verschobene Lehrer-Seminar stattfinden konnte (siehe Bild). Auch die Nachhilfekurse und das Judotraining für die nächsten regionalen Meisterschaften sind wieder im Gange.

Ein zweiter großer Schock folgte am 14. August: Diesmal ein starkes Erdbeben. Eines der stärksten seit dem verheerenden Erdbeben von 2010, das die Hauptstadt Port-au-Prince in Schutt und Asche legte. Im nördlichen Cap Haitien, der Heimat der Ecole Amitié, konnte das Beben auch gespürt werden – es war aber nur ein kleiner Schreck. Es ist abermals der Süden des Landes, der schlimm betroffen wurde und unmittelbar danach auch noch den Tropensturm „Grace“ erleiden musste. Die ganze Bevölkerung Haitis nimmt großen Anteil am Schicksal des Südens, in dem Bewusstsein, dass es sie alle ähnlich hätte treffen können und dass ihre schöne Insel von diesen zwei Naturgewalten zu jeder Zeit bedroht ist.

Am 6. September soll das neue Schuljahr 2021/22 beginnen – an der Ecole Amitié wieder ausgelastet mit etwa 600 Grundschüler*innen (12 Klassen x 50 Schüler*innen), dazu 2 Klassen mit Vorschulkindern. Und wie immer wollen wir gemeinsam versuchen diesen Kindern trotz aller Probleme möglichst viel Hoffnung zu vermitteln.

+++ 15. Juni 2021 | Ein schwieriges Schuljahr geht zu Ende +++

Am 11. Juni wurden die letzten Klassenarbeiten geschrieben und das Schuljahr 2020/21 ist damit für die Schüler der Ecole Amitié in Cap Haitien erfolgreich abgeschlossen. Eine Woche früher als sonst fangen die Sommerferien an – weil sich seit kurzem auch in Haiti die neu eingeschleppte brasilianische Covid-Variante ausbreitet.

Am 17. Mai wurde das “Fest der Lehrer” noch gefeiert und der schuleigene Judoclub Cobra gewann am 22. Mai sogar die Meisterschaft beim Wettkampf von 15 Schulen (siehe Bild). Ende Juni werden die Zeugnisse ausgeteilt – und dann muss man sehen wie viel vom üblichen Sommerprogramm der Ecole Amitié dieses Jahr möglich ist…

Die PAM Organisation (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) hat schon angeordnet, alle noch im Lager vorhandenen Nahrungsmittel in Päckchen den Schülern mit nach Hause zu geben. Für jetzt ist weiterhin Vorsicht das wichtigste Gebot der Stunde.

+++ 16. Februar 2021 | Optimistisch bleiben +++

Noch herrscht auch in Haiti viel Unsicherheit, wie alles in 2021 wohl weitergehen wird. Ungelöste politische Probleme und die Covid-Gefahr können erneut den Unterricht an der Ecole Amitié immer wieder unterbrechen. Aber das soll uns nicht daran hindern uns über das zu freuen, was möglich ist.

Einige dringend notwendige Reparaturen können jetzt durchgeführt werden dank einer Zuwendung von der Deutschen Botschaft in Port-au-Prince (nachdem der neue Botschafter Jens Kraus-Masse am 28. November 2020 die Schule selbst besucht hatte) und dank einer zusätzlichen Weihnachtsspende von VIVANI. Es handelt sich dabei um die Erneuerung von mehreren durchgerosteten Wellblechdächern und größere Zement-Arbeiten im Schulhof.

Jede Verbesserung an der Schule hebt gleich die Stimmung und wirkt sich sogar positiv auf die ganze Nachbarschaft aus.

+++ 20. November 2020 | Tag der Kinderrechte +++

Am 20. November steht der “Internationale Tag der Kinderrechte“ zum dreißigsten Mal im Mittelpunkt der UN-Kinderrechtskonvention. Das Recht auf eine allgemeine Grundschulbildung ist dabei eine der wichtigsten Forderungen, die leider bisher in vielen Ländern nur teilweise erfüllt wird. So auch in Haiti.

Der haitianische Film „ANITA, fille d’Haiti“ (1980) erzählt vom Alltag einer kleinen „Restavèk“, die als Kind-Dienstbotin nicht zur Schule gehen darf, während Choupette, die Tochter des Hauses, zum Unterricht geschickt wird. Anita lehnt sich gegen diese Ungerechtigkeit auf. Die sensible Choupette fühlt sich davon so belastet, dass sie mit Fiebervisionen krank zum Voodoo Priester gebracht wird. Dieser gibt ihr Zauberblätter und so fleht sie die Meeresgöttin “Simbi“ um Hilfe an. Am Ende verbünden sich Anita und Choupette in Freundschaft, um gemeinsam für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Die Sängerin TiCorn (Cornelia Schütt), die im Film die Göttin Simbi spielt, setzt sich auch privat für Kinder in Haiti ein. Sie stellte die Verbindung zum VIVANI-Team her, das nun schon seit vielen Jahren die „Ecole Amitie“ im Armenviertel von Cap Haïtien unterstützt und vielen „Restavèks“ ihr Recht auf Grundschulbildung ermöglicht. Denn dieses Thema hat auch 40 Jahre nach dem Film nicht an Aktualität verloren.

Eine neue 40 Jahre Jubiläums-Version vom Film „ANITA, fille d’Haiti“ in haitianischem Kreole mit französischen Untertiteln kann man sich hier ansehen. Interessante Hintergründe zum Film gibt es hier.

+++ 28. Oktober 2020 | Kreolische Sprache +++

Der 28. Oktober ist der Internationale Tag der Sprache Kreol.

Die Landessprachen von Haïti sind Haitianisch* (haitianisches Kreol – Kreyòl Ayisyen) und Französisch.

Seit 1979/80 wird in allen Grundschulen des Landes laut Dekret des Erziehungsministeriums in „Kreyòl Ayisyen“ unterrichtet.
So auch an der Ecole Amitie von Cap Haitien.

Diese Sprache hat eine sehr einfache Grammatik und wird rein phonetisch geschrieben – was den Kindern viel Verwirrung erspart. Außerdem ist sie sehr bildreich, eignet sich wundervoll um humorvolle Anekdoten, Geschichten und Märchen zu erzählen und die haitianischen Lieder mit poetischen Texten zu bereichern.

Ab der zweiten Klasse steht dann auch Französisch auf dem Lehrplan der Schüler. Englische und spanische Wörter werden aus dem Umfeld meist informell aufgeschnappt und unbekümmert in ihr „Kreyòl“ mit integriert, das zweifellos ihr Leben lang ihre vertraute und geliebte Muttersprache bleiben wird.

*Haitianisch: Das haitianische Kreol hat vor allem französische Wortwurzeln und eine „kreolisierte“ Grammatik. Sprachliche Einflüsse verschiedener westafrikanischer Sprachen sowie indianischer Sprachen (Urbevölkerung Haitis, die Arawak und Carib) existieren nur im Wortschatz.

+++ 13. Oktober 2020 | Friedens-Nobelpreis +++

Das UN World Food Programme WFP  (Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen) hat für seinen Einsatz „im Kampf gegen Hunger“ den Friedens-Nobelpreis 2020 erhalten!

WFP (in französisch Programme Alimentaire Mondial – kurz PAM – genannt) versorgt die Ecole Amitie schon seit vielen Jahren mit Lebensmitteln für die Schulspeisung – so auch wieder in 2020.

Dem Programm der WFP (PAM) verdankt die Schule die warmen Mahlzeiten, mit denen zur Zeit rund 600 Schüler*innen an den Schultagen ernährt werden. Die kostenlosen Speisungen führen wiederum dazu, dass auch viele Restavèks die Schule besuchen dürfen. Die Organisation sucht die Schulen, die sie beliefert, nach Bedürftigkeit und Zuverlässigkeit aus, verlangt jedoch auch einen Ort, wo die Lebensmittel sicher gelagert werden können und wo eine saubere, gut ausgestattete organisierte Küche vorhanden ist.

VIVANI hilft dabei, diese Vorbedingungen zu erfüllen und unterstützt hiermit nicht nur den Unterricht an der Ecole Amitie, sondern auch indirekt die Schulspeisungen des Friedens-Nobelpreisträgers 2020.

Wir freuen uns über die große Ehrung der WFP (PAM) und gratulieren ihr von Herzen!

+++ 30. August 2020 | Ecole Amitié wieder geöffnet +++

Entgegen aller Befürchtungen hat sich Covid-19 erstaunlich wenig in Haiti ausgebreitet. Sicher gibt es eine hohe Dunkelziffer, da hier die Kranken meist zuhause mit traditioneller Kräutermedizin behandelt werden. Doch das wohl mit gutem Erfolg. Todesfälle scheinen so selten zu sein, dass die haitianische Regierung den Schritt wagen konnte, die Öffnung aller Schulen ab Mitte August 2020 anzuordnen.

Dieser offiziellen “Entwarnung” folgend, nahm auch die Ecole Amitie den Unterricht wieder auf und funktioniert seit Mitte August mit vollen Klassen. Natürlich geht es nun darum, möglichst viel von der verlorenen Schulzeit aufzuholen. All das bis Ende 2020 ? Eine kaum zu schaffende Aufgabe!

Zu unserer großen Freude wird die Schule auch wieder mit Lebensmitteln von der PAM beliefert, sodass alle Schüler erneut eine kostenlose warme Mahlzeit erhalten. Das Händewaschen vor dem Essen, jetzt obligatorisch, macht den Kindern viel Spaß.

+++ 13. Mai 2020 | CORONA-Krise bahnt sich an +++

Wie sehr hatten sich Lehrer und Schüler der Ecole Amitié gefreut, als Anfang Januar endlich wieder der Schulunterricht aufgenommen werden konnte und Mitte Februar sogar erneut die Schulspeisung. Dann begann man in den Nachrichten über “Covid-19” zu hören. Erst als der Virus die USA voll erfasst hatte, begann man sich auch hier soweit wie möglich vorzubereiten. Am 30. März verordnete Präsident Jovenel Moise die sofortige Schließung aller Schulen.

Bisher gibt es im Land nur wenig bekannte Fälle, doch das kann sich schnell ändern. Die Ärzte warnen und befürchten einen starken Anstieg der Fälle in Mai/Juni… Doch Abstand halten, “social distancing”, ist hier nur sehr begrenzt durchführbar. Soweit wie möglich werden überall Schutzmasken genäht, die einem wenigstens ein kleines Gefühl von Sicherheit geben.

Wie lange dieser Ausnahmezustand anhalten wird ist auch hier unabsehbar. Die PAM, die der Ecole Amitié Nahrungsmittel für die Schulspeisung geliefert hatte, gab der Schuldirektion Ende April die Anweisung, alle noch im Lager vorhandenen Nahrungsmittel in Päckchen an alle 700 Schüler zu verteilen.

Im Schulhof ist es ruhig geworden – keine spielenden Kindergruppen aus der Nachbarschaft. Nur der Judo-Club macht dort dreimal pro Woche in kleinen Gruppen (max. 10 Teilnehmer) Freiübungen mit großem Abstand. Man kann aktuell nur hoffen, dass Haiti nicht zu schlimm betroffen und wird…!

 

+++ 04. Februar 2020 | ES GEHT ENDLICH WEITER +++

Endlich, endlich sind die Schulen wieder offen! Mit vier Monaten Verspätung hat im Januar für die meisten Schulen in Haiti das Schuljahr 2019/20 begonnen. Der Druck von der Strasse, der das Abdanken von Präsident Jovenel Moise erzwingen wollte, war nicht mehr aufrecht zu erhalten. Jovenel regiert weiter. Die Bevölkerung hatte die blockierte Situation gründlich satt und bestand darauf, ihre Kinder ab dem 7. Januar wieder zur Schule schicken zu können. In der ersten Woche kamen die Schüler noch etwas zögerlich und ängstlich – ab der zweiten Woche waren die Klassen voll.

Es ist rührend zu sehen mit welcher Freude die Kinder alle zum Unterricht strömen – und auch die Lehrer. Es wird sehr viel Lehrstoff aufzuholen sein, aber das werden sie schon schaffen bis Ende Juni…

+++ 11. November 2019 | SCHULUNTERRICHT GESTOPPT +++

Die politischen Unruhen und Wirren, die das Leben in Haiti schon im letzten Jahr sehr beeinträchtigten, haben sich im Laufe dieses Jahres 2019 weiter verschärft. Viele Demonstrationen und Straßen-Barrikaden. Die Bevölkerung wirft ihrer Regierung Korruption, Zanksucht und Unfähigkeit vor. Die hohe Währungsinflation und die Wasser-, Strom- und Benzinknappheit lähmen seit Anfang September das ganze Land. Geschäfte und Banken bleiben tagelang wegen Unsicherheit geschlossen.

Die Schulen, die Mitte September den Unterricht beginnen wollten, wurden wegen Mangel an Solidarität angefeindet. Zwei Millionen Schüler müssen nun abwarten! Es ist noch immer ungewiss, wann der Unterricht wieder beginnen kann –  auch an der Ecole Amitié, die in einem besonders „erregbaren“ Stadtviertel liegt. Eltern, die etwas weiter weg wohnen, behalten ihre Kinder unter diesen Umständen lieber zuhause. Aber die Kinder, die in der Nähe wohnen, finden das Schultor der Ecole Amitie immer offen. So freuen sie sich, den sicheren Schulhof für Spielen, Fussball oder Judotraining nutzen zu können.  Da sich die politische Krise noch weiter hinzuziehen droht, bietet die Schuldirektion diesen Kindern im November und Dezember auch andere „informelle“ Aktivitäten an:  Malen, Singen, Englischkurse und Nachhilfe für schwache Schüler – jedoch all dies sehr „diskret“ und nicht in Schuluniform gekleidet…

+++ 05. August 2019 | MUSIK VERBINDET +++

VIVANI unterstützt ein interessantes Songbook-Projekt mit Liedern der haitianischen Singer-Songwriterin TiCorn (Cornelia Schütt). Es dient der Erhaltung kulturellen Liedguts in Haiti und wurde von “Chansons d’Haiti” publiziert. Ab August 2019 wird es kostenfrei an Musikschulen in Haiti verteilt werden. Eine in haitianischem Kreol gesungene CD der Künstlerin liegt bei. Wir wünschen den Kindern ganz viel Freude beim Singen der wunderschönen Chansons!

Wer einmal reinhören möchte, findet hier den in Haiti sehr bekannten Chanson „Ti Moun Solèy“.

+++ 06. Juni 2019 | EIN SCHWIERIGES SCHULJAHR +++

Das ausklingende Schuljahr 2018/19 war sehr von der instabilen Politik Haitis beeinträchtigt worden. Kaum hatte es richtig begonnen, gab es schon im Oktober 2018 erste Unruhen mit vielen Demonstrationen und Barrikaden auf den Strassen – und dann im November 2018 erneut. Für Wochen konnte hierdurch kein Unterricht stattfinden.

Die schlimmste Zeit  kam jedoch im Februar 2019, als in Haiti das ganze Land drei Wochen lang total blockiert war. In dieser Zeit waren alle Schulen geschlossen. Viel Unterrichtsstoff musste in den folgenden Monaten aufgeholt werden. Wieweit dies gelungen ist wird sich jetzt bei den im Juni anstehenden Klassenarbeiten zeigen. Die Lehrer haben sich jedenfalls ganz besonders für die Schüler eingesetzt.

+++ 06. April 2019 | KUCHEN FÜR HAITI +++

Am Samstag dem 06. April haben wir in gemeinsam mit der Kaffeerösterei LaMolienda in Oldenburg und unserer Lieblingsbloggerin Karin Buhl von lisbeths.de Kuchen und VIVANI Schokoladen für den guten Zweck verkauft.

Karin hat hierfür einige ihre Lieblingskuchen gebacken und ihre liebsten VIVANI Schokoladen zusammengestellt, die bei den zahlreichen Besuchern ebenfalls großen Anklang fanden. Bei der Aktion sind wieder rund 300 € für die Ecole Amitié zusammengekommen, mit denen sich vor Ort so einiges umsetzen lässt.

+++ 11. Februar 2019 | MERCI VIVANI +++

Die Lehrer der Ecole Amitie haben uns heute eine ganz liebe Grußbotschaft zukommen lassen: „Wir möchten VIVANI ganz besonders herzlich danken für ihre grosszügigen Spenden, die nicht nur entscheidend dazu beitragen unsere Monatsgehälter zu finanzieren, sondern auch manche persönliche Krise etwas abzumildern oder zu besonderen Gelegenheiten kleine extra Freuden zu bereiten …  MERCI“.

Eine Wertschätzung, für die wir sehr dankbar sind. Ohne Lehrkräfte keine Bildung. Deshalb konzentrieren wir uns ganz besonders auf den Erhalt und die faire Bezahlung der Lehrerstellen, denn sie sind letztlich der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg des Schulprojekts.

+++ 20. November 2018 | MUSIKFREUDE +++

Kunst- und Musiklehrer Alexis und einer seiner vielen glücklichen Schüler freuen sich über die gespendete Gitarre.

Im neuen Werkraum (wir berichteten im Mai) ist nun endlich auch Platz für Tanz, Musizieren und Malen. Aktuell gibt es in Haiti erneut starke politische Unruhen, die für eine große Verunsicherung in der Bevölkerung sorgen. Umso wichtiger ist es für die Kinder der Ecole Amitié, sichere Strukturen im Schulalltag zu haben. Hierzu gehören auch die kreativen Angebote, die einen seelischen Ausgleich fördern.

+++ 30. August 2018 | FUSSBALLFIEBER +++

Diese Sommerferien verbrachte die Ecole Amitie, sowie ganz Haiti, im Fußballfieber. Morgens gehörte der Schulhof den jüngeren Spielern – nachmittags den älteren. Die Mannschaften von je 8 Kindern aus der ganzen Nachbarschaft wechselten sich ab bei diesem „Strassenfussball“.

Ausgelöst wurde diese Euphorie durch die erstmalige Teilnahme der haitianischen Mädchenmannschaft „Les Grenadières” bei der U-20 Weltmeisterschaft 2018, wo sie in ihrem letzten Spiel am 13. August gegen Deutschland mit 2:3 ehrenvoll verloren.

Am 10. September beginnt wieder der Schulunterricht – dann ist das Fußballspielen wieder auf die Wochenenden beschränkt.

+++ 29. Mai 2018 | NEUER UNTERRICHTSRAUM +++

In einer bisher ungenutzten (Müll) Ecke des Schulhofes wird ein zusätzlicher Raum gebaut für Kunstunterricht, Basteln und Kunsthandwerk – und gleichzeitig auch für etwas Musikunterricht für Schüler die ganz besonders daran interessiert sind. Eine Gitarre ist schon vorhanden, ein Satz von 3 haitianischen Trommeln und Rasseln sind in Auftrag gegeben, weitere Instrumente sollen im Laufe des Sommers nach und nach dazukommen, wenn der Raum eingerichtet wird.

+++ 17. Mai 2018 | FEST DER LEHRER +++

Dieses Jahr hatten die Schüler das „Fest der Lehrer“ am 17. Mai mit besonders viel eigenem Einsatz gefeiert. Eine Schülerin hielt eine schöne Dankesrede und danach gab es ein buntes Theater und Tanzprogramm im Schulhof…

+++ 20. Dezember 2017 | GESCHENKE +++

Zwei glückliche Mädchen dürfen in der Schulpause einen VIVANI „Crispy Corn Flakes“ Schokoriegel vernaschen. Die Ecole Amitie in Cap Haitien, Haiti, freut sich und bedankt herzlich für die Spenden die in 2017 über den Verkauf dieser Riegels der Schule sehr geholfen haben.

+++ 21. November 2017 | SCHULHOF +++

Man kann von Glück reden, dass es in den letzten Wochen keine nennenswerten Turbulenzen gab. So konnten die Kinder am Wochenende friedlich auf dem geschützten Schulhofsgelände spielen. Und zwar im neuen, sauberen Sand. Wie viel Freude bereits eine solch einfache Sache mit sich bringen kann, steht den Kindern ins Gesicht geschrieben.

+++ 11. Juli 2017 | LEHRERSEMINAR +++

Die Schule der Freundschaft Ecole Amitié in Cap Haitien freute sich über ein 3-tägiges Seminar für Lehrer (vom 3. bis 6. Juli 2017), gesponsert und durchgeführt von der „University of Florida”. Mehr als 400 Lehrkräfte aus verschiedenen Schulen der Umgebung nahmen teil – darunter auch ALLE Lehrer der Ecole Amitié. Das Seminar wurde in Kreole mit Hilfe von Übersetzern gegeben. Thema: Die wichtige Rolle von Lehrern bei der sozialen Entwicklung der Gemeinschaft.

+++ 26. Mai 2017 | ZUM THEMA NATIONAL-FAHNE (DRAPO) +++

In fast allen haitienischen Schulen findet jeden Morgen um 8 Uhr vor Beginn des Unterrichtes die „Ceremonie du drapo“ statt. Am Nachmittag zum Schulschluss dann das Herablassen der Fahne Haitis. Am 18. Mai eines jeden Jahres wird dann traditionsgemäß das „fèt drapo” (Fest der Fahne von Haiti) mit grosser Begeisterung gefeiert, wobei die Straßenumzüge der Blechkapellen der verschiedenen Schulen zur großen Show auf dem Fußballplatz der Stadt den Höhepunkt darstellen. Es hat den Charakter und die Stimmung von einem Karveval, mit vielen Phantasieuniformen und eingeübten Choreographien. Die Straßen sind gesäumt von mittanzenden Zuschauern.

+++ 24. Januar 2017 | FESTE GEHÄLTER FÜR ALLE LEHRER +++

Dank der Spenden von VIVANI konnten die Lehrer der Ecole Amitié nicht nur ohne Verzögerung ihr Dezember 2016 Gehalt erhalten, sie bekamen sogar zum ersten Mal seit Beginn der Schule ein zusätzliches 13. Monatsgehalt als Bonus zum Jahresende (in Haiti üblich bei fest angestellten Personen). Diese „Neuerung“ wurde mit Freude und grosser Dankbarkeit in Empfang genommen – zumal im Lande, trotz der Bestätigung von Jovenel Moise als neuem Präsidenten, doch weiter ein starkes Gefühl von Ungewissheit über die Zukunft herrscht. An der Schule hat der Unterricht nach den Winterferien am 9. Januar 2017 wieder begonnen und läuft planmäßig auf die nächsten Klassenarbeiten zu, die im März anstehen. Es ist noch viel aufzuholen nach dem Zeitverlust durch die November-Flut. Wenigstens hier etwas Stabilität und Zuversicht.

+++ 30. NOVEMBER 2016 | ALLE PACKEN AN +++

Nachdem die sintflutartigen Regenfälle endlich geendet haben, geht es gemeinsam an die Aufräumarbeiten. Lehrer, Helfer und Schüler, alle packen an, damit der Schulbetrieb bald wieder starten kann. Auch politisch gibt’s etwas mehr Sonnenschein: Nach den von Wahlbetrug und Korruption gezeichneten regierungslosen Übergangsmonaten hat Haiti mit Jovenel Moise Sieger endlich einen neuen Präsidenten!

+++ 21. NOVEMBER 2016 | SCHULE ERNEUT GEFLUTET +++

Der Starkregen in Haiti hält an. Nachdem die Schäden der letzten Überschwemmung einigermaßen beseitigt werden konnten, wurden die Schüler und Lehrer von neuen Wassermassen überrascht. Diesmal kam das Wasser nicht vom Berg herunter, sondern vom Fluss und vom Meer, was zur Folge hat, dass der Schulhof nicht nur knietief geflutet, sondern auch noch vollends vermüllt ist. Es bleibt zur hoffen, dass hierdurch keine Krankheiten und Seuchen begünstigt werden…

+++ 10. NOVEMBER 2016 | STARKE ÜBERSCHWEMMUNG IN DER ECOLE AMITIÉ +++

Hatte der Hurrican Matthew, der vor allem im Süden des Landes wütete, die „Schule der Freundschaft“ noch verschont, hat nun ein erneutes Unwetter zugeschlagen und seine zerstörerischen Spuren hinterlassen. Die Schule wurde von starken Regenfällen, die aktuell immer noch andauern, vollständig überschwemmt. Zum Glück konnten die gerade erst angeschafften Nähmaschinen gerettet werden, aber die neuen Judo-Matten des „Club Cobra“ werden wohl nicht mehr zu gebrauchen sein. Ein herber Rückschlag – vor allem für die Kinder.

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