Die besten Schokoladenfilme
aller Zeiten

Fünf süße Streifen, die man kennen sollte

Text:
Katharina Kuhlmann

Photography:
EcoFinia GmbH

25 Januar 2017

Wir stecken mitten drin im Winter und fühlen uns derzeit bei kaltem Schmuddelwetter am wohlsten auf der heimischen Couch. Wer als Schokofan dann nun schon einmal dort sitzt – warm eingemummelt und vielleicht sogar ausgestattet mit einer heißen, süßen Trinkschokolade – der könnte nun auch noch den Fernseher einschalten und sich visuell auf schokoladige Pfade begeben. Wir präsentieren euch heute eine Auswahl an Filmen zum Thema Schokolade, die unserer Meinung nach jeder echte Schokoholic mindestens einmal gesehen haben sollte.

1. Charlie und die Schokoladenfabrik (2005)

Die Reihenfolge der heute vorgestellten Filme soll eigentlich keine Rangfolge darstellen, aber ich muss gestehen: Die Nummer eins ist nicht ganz zufällig ausgefallen… Das absolute Muss aus dem Bereich der Schokomovies stellt zweifelsohne Charlie und die Schokoladenfabrik dar. Ein fantastisches, bombastisches Schoko-Märchen mit Starbesetzung, das dank Genreregisseur Tim Burton im Stil einer schrägen Groteske aufgezogen wird. Der Stoff ist bekannt, geht er doch auf das gleichnamige Kinderbuch des walisisch-norwegischen Schriftstellers Roald Dahl von 1964 zurück und wurde bereits 1971 schon einmal als Musical verfilmt. Doch Burton gibt diesem Film seinen ganz persönlichen Anstrich und erzeugt durch Johnny Depp in der Hauptrolle des wahnwitzigen Willy Wonka Reminiszenzen an Klassiker wie Edward mit den Scherenhänden oder Beetlejuice.
Die Geschichte dreht sich um den Jungen Charlie Bucket aus ärmlichen Verhältnissen, der als eines der wenigen Kinder weltweit die Chance erhält, die fantastische Schokoladenfabrik des exzentrischen Schokoladen-Moguls Willy Wonka zu besichtigen. Zusammen mit den reichen  und verwöhnten anderen Kindern tritt er eine Reise in eine unglaubliche Welt an. Ein Film, der die wirklich wichtigen Reichtümer der Welt wie Familie, Freundschaft und Ehrlichkeit auf überspitzte Weise den scheinbar essentiellen, materiellen Werten gegenüberstellt und natürlich auch ein Happy End hat.

Dass die Idee von Charlie und die Schokoladenfabrik einen ungebrochenen Reiz ausübt, zeigt die noch junge Musicaladaption des Stoffes, die seit 2013 in London zu sehen war und just vor wenigen Wochen dort ihre letzte Vorstellung feierte. Wir haben in unserem London-Special darüber berichtet. Ab Ende März ist das Erfolgs-Musical „Charlie And The Chocolate Factory“ dann am New Yorker Broadway zu sehen.

2. Chocolat – ein kleiner Biss genügt (2000)

Schokolade und schon wieder Johnny Depp? Ob der Frauen-Schwarm wirklich so süß wie Schokolade ist und deshalb unbedingt in Schoko-Blockbustern mitspielen muss, sei einmal dahingestellt. Wie es jedenfalls der Zufall will, mimt der US-Schauspieler auch in „Chocolat – ein kleiner Biss genügt“ eine Nebenrolle. Der als „Märchen für Erwachsene“ beschriebene Film rund um die Hauptdarstellerin und Oskarpreisträgerin Juliette Binoche spielt in der französischen Provinz in den ausgehenden 1950er Jahren. Die von mexikanischen Nomaden abstammende Vianne Rocher trifft mit ihrer Tochter in dem verschlafenen Lansquenet-sous-Tannes ein und eröffnet dort eine Chocolaterie. Der neue Laden trifft auf großes Misstrauen in der bider-konservativen Dorfgesellschaft und hat einen schweren Start. Jedoch schaffen es Vianne und ihr Geschäft, einige Bürger des Örtchens langsam zu mehr Toleranz zu erziehen. Ihr erbitterter Gegner, der Bürgermeister, macht Vianne jedoch das Leben nach wie vor schwer und die Situation eskaliert, als sich eine Gruppe von Vagabunden, darunter auch der Vagant Roux (Johnny Depp), am Fluss ansiedelt. Am Ende jedoch entspannt sich die Lage in einem schokoladigen Freudenfest.
Der Film Chocolat – ein kleiner Biss genügt basiert auf dem Roman „Chocolat“ der britischen Schriftstellerin Joanne Harris (1999).

3. Die anonymen Romantiker (2011)

In Frankreich scheinen Schokoladen-Filme ganz besonders beliebt zu sein. Auch 2011 gab es aus dem Land der großen Chocolatiers wieder einen filmischen Höhepunkt, der sich ganz klassisch dem Liebesfilm-Genre zuordnen lässt. Regisseur Jean-Pierre Améris lässt in seiner Komödie zwei sehr schüchterne Charaktere aufeinander treffen und erzeugt humoristische Spannungen, die aus sich verkettenden Missverständnissen entstehen. Der zurückhaltende Chocolatier Jean-René fährt sein Unternehmen in den Sand, weil es an Innovationen fehlt. Diese kann die kreative aber ebenfalls verklemmte Angélique liefern, die sich im Unternehmen bewirbt. Das Problem: Aufgrund eines Missverständnisses gepaart mit Schüchternheit gerät sie in die Vertriebs-Sparte und versucht nun mit ungewöhnlichen Mitteln, doch noch ihre Ideen einstreuen zu können. Die beiden schüchternen Chocolatiers verlieben sich und haben es recht schwer, zueinander zu finden. Eine unbeschwerte Schoko-Romanze für Freunde der amerikanischen Screwball-Comedy.

4. Chabrols süßes Gift (2000)

Wieder ein Franzose ist der Film Chabrols süßes Gift (oder auch nur Süßes Gift, im Original „Merci pour le chocolat“) von Regisseur Claude Chabrol. Auch bei diesem Werk handelt es sich um eine Literaturverfilmung, die auf das Buch „The Chocolate Cobweb“ (1948) der amerikanischen Schriftstellerin Charlotte Armstrong zurückgeht. Was direkt auffällt: Schokolade ist entgegen der sonst stets positiven Bedeutung in dieser Geschichte einmal in der Rolle des Bösen zu sehen, nämlich dann, wenn Hauptdarstellerin Isabelle Huppert, aka Mika, sie in Form von mit Gift versetzter Trinkschokolade ihren Opfern serviert. Die Erbin eines Schokoladenkonzerns versucht in dem kammerspielartig inszenierten Psychothriller ihre Konkurrenten rund um ihren zweiten Ehemann mit tödlichem Kakao aus dem Weg zu räumen, seien es die erste Ehefrau, ihr Stiefsohn oder gar die als Säugling vertauschte Tochter ihres Mannes. Dabei ist Mika nicht der personifizierte Bösewicht, vielmehr versucht sie ein schützende „Spinnennetz“ (Cobweb) für ihre Ehe zu weben, wobei sie ihren Sinn für Gut und Böse jedoch verloren zu haben scheint. Ganz große Schauspielkunst und Schokolade mal in einer anderen Position abseits von Süße und Liebesfilm.

5. Bittersüße Schokolade (1992)

Das mexikanische Liebesdrama Bittersüße Schokolade entführt uns in das vorrevolutionäre Mexiko des Jahres 1910. Das Liebespaar Tita und Pedro kann nicht heiraten, weil Titas Mutter die jüngste Tochter für ihre Pflege im Alter bestimmt hat. Pedro heiratet Titas Schwester Rosaura und Tita lebt fortan in deren Haushalt als Köchin. Sie backt die Hochzeitstorte für das Paar und stellt fest, dass sie ihre Gefühle über Speisen ausdrücken kann, weshalb z. B. alle Hochzeitsgäste nach dem Genuss der Torte in Melancholie verfallen. So leben Tita und Pedro ihr Leben, was sie nicht gemeinsam führen dürfen, haben aber immer noch Gefühle füreinander. Das schwierige Verhältnis der Schwestern und weitere familiäre Spannungen lösen sich erst, als Rosaura stirbt und Tita und Pedro endlich zusammen sein können. Das Ende des Filmes ist ebenso dramatisch wie der ganze Film, der international, vor allem aber in Südamerika, viele Preise abräumen konnte. Regisseur Alfonso Araus Film beruht auf dem Roman „Como agua para chocolate“ (1989) seiner Frau, der mexikanischen Schriftstellerin Laura Esquivel Valdés.

Achtung Falle! Vermeintliche Schokoladen-Filme, die es gar nicht sind

Zum Schluss noch eine Warnung an all diejenigen, die wahre Schoko-Filme suchen. Zwei Filme tragen unsere heißgeliebte Süßigkeit groß im Titel, haben aber nicht wirklich viel mit ihr zu tun. Falle 1: Bridget Jones – Schokolade zu Frühstück (2001). Bereits wenn man den Originaltitel „Bridget Jones Diary“ liest, stellt man fest, das Schokolade in der deutschen Version wohl nur als Aufhänger für Miss Jones Leben genutzt wurde, das in der Liebeskomödie zwischen Diät, Frust und Beziehungs-Kuddelmuddel hin und her schwankt. Also ein klarer Fall von Titel-hat-nichts-mit-Film-zu-tun. Genauso sieht es bei Falle 2 aus, dem 2016er Monsieur Chocolat. Hier geht es um die Geschichte des ersten schwarzen Zirkusclowns in Frankreich am Ende des 19. Jahrhunderts. „Chocolat“ bezieht sich also nur auf die Hautfarbe des Hauptcharakters, von echter Schokolade keine Spur.

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