Gauguin | Filmtipp für Kunstfans
Ab 02.11.2017 im Kino!
Text:
Katharina Kuhlmann
Photography:
STUDIOCANAL Filmverleih
20 Oktober 2017
VIVANI versteht sich als Schokoladenmarke, die zum einen natürlich bio ist und höchste Qualtätsansprüche an ihre nachhaltigen Produkte setzt. Zum anderen bewegt uns vor allem Ästhetik und kunstvolles Design – nicht umsonst lautet unserer Claim „The Art Of Chocolate“. Weil uns die Kunst wichtig ist, spitzen wir auch immer die Ohren, wenn es hier spannende und neue Dinge gibt. Für alle, die sich für große Künstlerpersönlichkeiten und cineastische Filmbiografien interessieren, haben wir heute einen tollen Kinotipp: Am 2. November startet der Film Gauguin von Regissuer Edouard Deluc mit Vincent Cassel in der Hauptrolle.
Der Film Gauguin erzählt die Geschichte des gleichnamigen, berühmten französischen Künstlers Paul Gauguin. Der verarmt in Paris lebende Vater von fünf Kindern muss sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten und findet nur wenig Zeit, sich seiner Leidenschaft, der Malerei, zu widmen. Seine Werke werden von der Öffentlichkeit verkannt und als zu bunt verspottet. Frustriert entscheidet sich Gauguin zu einem radikalen Schritt und Schnitt in seinem Leben: Er lässt Frau, Kinder und Paris 1891 einfach hinter sich und reist auf die exotische Insel Tahiti in Französisch-Polynesien. Um seinen Gesundheitszustand und seine finanziellen Mittel ist es aber auch unter tropischer Sonne miserabel bestellt, was den Ausnahmekünstler jedoch nicht daran hindert, noch weiter in das wildere Hinterland der Insel vorzudringen. Als er auf die junge Eingeborene Tehura trifft, weiß Gauguin, dass er endlich seiner Muse begegnet ist. Krank, verarmt, hungrig und innerlich zerrissen, dafür aber künstlerisch umso produktiver, entwickelt er in der Wildnis einen neuen Malstil, der Europas Kunst nachhaltig verändern sollte und unweigerlich auf den Expressionismus zusteuerte.
Filmadaption einer bewegten Lebensgeschichte
Der am 2. November in die deutschen Kinos kommende Film Gauguin setzt an dem Punkt im Leben des Ausnahmekünstlers an, an dem der einschneidendste Wendepunkt unmittelbar bevorsteht. Als Künstler verachtet, am Rande der Verarmung, reift in Gauguin der Entschluss zum Aufbruch in die „Wildnis“. Die Zerrissenheit zwischen schlechtem Gewissen und dem Drang, seiner inneren Stimme zu folgen, wird von Vincent Cassel als Gauguin brillant inszeniert. Der Schauspieler, der sowohl in Hollywood als auch in Arthaus-Produktionen zu Hause ist, gilt als einer der ganz großen Darsteller Frankreichs. In der Vergangenheit wurde er bereits häufig für ambivalente, exzentrische oder sogar böse Charaktere herangezogen. Regisseur Edouard Deluc liefert mit Gauguin sein ersten Streifen in Spielfilmlänge ab. Zuvor drehte er Kurzfilme, Werbespots und Musikvideos. Der Film über den ersten europäischen Aussteiger brannte ihm schon unter den Nägeln, seitdem er zum ersten Mal Gauguins Reisebericht „Noa Noa“ gelesen hatte. Die ganz eigene Mischung aus Abenteuerlust, Kunst und Mysterium faszinierte den jungen Kunststudenten Deluc, der nun das Buch Jahre später zur Grundlage seines Films machte. Dabei lässt er natürlich filmische Freiheiten walten und interpretiert den Stoff auf seine ganz eigene Weise. Wichtige Themen für Deluc: Der Cultural Clash in Französisch-Polynesien, die Entwicklung eines radikal neuen künstlerischen Stils sowie die Bedeutung der Scheingegensätze Traum und Realität für die persönliche Freiheit.
GAUGUIN
Frankreich 2017
Regie: Edouard Deluc
Laufzeit: 101Minuten
Verleih: StudioCanal Deutschland
Kinostart: 2. November 2017
Homepage: www.deinkinoticket.de/gauguin
Buchtipp zum Film: Es sprach der Mond zur Erde – Noa Noa
Das Buch, das Edouard Deluc zu seinem Film Gauguin inspirierte, wurde 2015 neu veröffentlicht und durch weiteres Material rund um den Künstler Gauguin und seinen Aufenthalt in der Südsee ergänzt. Das Herzstück bildet zweifelohne die von Gauguin selbst verfasste Künstlererzählung Noa Noa, die er mit autobiografischen Angaben spickte, selbst illustrierte und 1897 veröffentlichte. Die Mischung aus Fiktion und französisch-polynesischer Realität sollte der Pariser Szene sowohl das Leben in der exotischen Südsee als auch Gauguins Kunstverständnis vermitteln. Das Buch wurde in kunstinteressierten Kreisen ein voller Erfolg und beeinflusste vor allem die jungen expressionistischen Künstler.
Die Neuauflage von Noa Noa enthält zusätzliche Quellen in Form von Aufzeichnungen, Interviews und Briefen, die Gauguins Sichtweisen über die Kunst und die Südsee ergänzen. Dazu gibt es ausführliche Anmerkungen und ein Nachwort.
Paul Gauguin:
Es sprach der Mond zur Erde.
Noa Noa – Erzählungen und Briefe aus der Südsee
Herausgegeben von Markus Bernauer
mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Anmerkungen und einem Nachwort
Ripperger & Kremers Verlag, Berlin 2015
Klappenbroschur mit Fadenheftung, 256 S.
ISBN: 978-3-943999-24-2
19,90 €
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