Ein giniales Doppel:
Gin & Schokolade

Welche Bio-Gins passen zu welcher VIVANI Schokolade? Ein Tasting.

Text:
Alexander Kuhlmann

Photography:
© Alexander Kuhlmann

28 April 2020

Nach den äußerst beliebten Themen-Specials zum Foodpairing von Schokolade mit Whisky, Wein und Bier stand uns nun der Sinn danach, unsere Schokolade auch mal mit dem Shootingstar der vergangenen Tresenjahre bekannt zu machen: Gin. Kaum eine Spirituose ist so glorreich wiederentdeckt und gefeiert worden, wie das feine Wacholder-Tröpfchen. Aber bietet der eigenwillige Kräutergeschmack auch Potenziale für den Schokoladen-Profiler? Wir haben uns ein paar erlesene Bio-Gins geschnappt und ein paar Expertenköpfe rauchen lassen...

3 Personen, 6 Bio-Gins, 12 VIVANI Schokoladen. Es sollte ein heiterer Nachmittag werden. Mit Miriam Heckel stand uns diesmal eine Spirituosenkennerin mit Marketing-Schwerpunkt zur Seite. Wichtig: Denn beim Gin trinkt ja auch immer ein wenig das Auge mit. Das heißt, dass im Unterschied zu unseren damaligen Pairings diesmal auch der optische Aspekt der Pärchen eine Rolle spielen sollte. Immerhin muss ja das Gesamtpaket stimmen. Aber genug des Prologs: Diese drei besonderen Kombinationen haben es ins Finale geschafft:

Gin: White Socks (Brennerei Humbel)
Schokolade: Caramel Inka Salz

Der „White Socks“ Dry Gin der Schweizer Brennerei Humbel gilt als ein besonders weicher, unaufdringlich-schlichter Vertreter seiner Zunft, mit einer würzigen Wacholdernote und einem süßlich harzigem Bouquet aus feinsten Botanicals. Ihm haben wir mit der VIVANI „Caramel Inka Salz“ eine möglichst komplexe Schokolade zur Seite gestellt und geschaut, was passiert. Zunächst offenbaren sich die Aromen des Wacholders sowie eine leichte Zitrusnote. Dann entfaltet sich die Süße des Caramels und klingt sanft durch eine aufkommende Salznote ab. Die geschmackliche Einheit bleibt am Gaumen lange erhalten. Auch optisch passen beide richtig gut zusammen: Modern, künstlerisch, reduziert. Es gefällt! Hat uns, als erstes Pärchen des Tages, direkt von den Socken gehauen und am Ende die Bronzemedaille zücken lassen…

 

White Socks Gin, ca. 26 €.

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Gin: The Beauty Gin (Destillerie Auer)
Schokolade: Feine Bitter Orange

Der blumig betitelte „The Beauty“ Gin hat viele spannende Geschichten zu erzählen. So werden sämtliche Botanicals, die im Gin verarbeitet werden, an den Ufern des Bodensees geerntet. Hierzu gehören neben dem obligatorischen Wacholder feinster Lavendel, Zitronenmelisse, Brennäpfel und – als besonderes Schmankerl – Hopfenblüten aus biologischem Anbau. Regionaler geht’s nicht. Wie man sich denken kann, ist der Geschmack hierdurch mannigfaltig komplex und hat so viel zu bieten, dass es eigentlich viel zu schade ist, einen solchen Tropfen in einem Mixgetränk zu verarbeiten. So ist es nur selbstverständlich, dass wir ihm eine ebenbürtige Partnerin zur Seite stellen. So viel vorweg: Wir wurden belohnt. Die frischen, kräuterigen Noten des Gins wechseln sich mit der herb-kakaoigen, ätherischen Orangennote der Schokolade gleichberechtigt ab und arbeiten sich abwechselnd heraus. Fruchtig, würzig, frisch und auch optisch ein Hingucker. Das Leuchten der Schokolade, wie ein sommerlicher Sonnenaufgang am Bodensee. Silber!

 

The Beauty Gin, ca. 35 €.

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Gin: Clouds Gin (Distiller Cut 2019)
Schokolade: Edel Bitter Cranberry

Jedes Jahr auf’s Neue verfeinert die Brennerei Humbel ihren Bestseller-Gin in einer speziellen „Distillers Cut“-Reihe mit ganz besonderen Kreuzungen. In der 2019-Edition wurde der „Clouds“ nun unter anderem mit Peperoncini, Kakao und einem feinen Pflaumenbrand veredelt, was – wenn man den Basis-Gin kennt – einen unfassbaren Effekt auf das geschmackliche Potenzial hat. So umgarnen den intensiven Wacholdergeschmack spannende Aromen von Bittermandeln und … nunja … tatsächlich auch intensiver Bitterschokolade, was ja quasi nach einer Verbrüderung mit einer guten dunklen Schokolade schreit. Diesem Aufruf kommen wir natürlich gerne nach und zücken postwendend unseren Joker – die Sorte „Edel Bitter Cranberry“ mit ihren feinen roten Früchten und einem Kakaogehalt von 70 %. Der erste Eindruck: Intensive Kräuter, saure Früchte, Alkohol. Der Gin und die Schokolade laufen sanft ineinander. Assoziationen von Omas Schwarzwälder Kirschtorte kommen auf. Ein „Mon Cheri in edel“ gellt über den Tasting-Tisch. Die alkoholgeschwängerten Cranberrystückchen entfalten beim Kauen leckere kräuterige Noten und machen im Mund lange Spaß. Ja, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sich hier das Königspaar gefunden hat. Gold auf ganzer Linie!

 

Clouds Gin (Distillers Cut, ltd. Edition Nr. 6), ca. 80 €.

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Wir danken Miriam Heckel und der Firma Riegel Bioweine für die Zeit und Offenheit. Miriam war am Ende so begeistert von den Ergebnissen, dass sie das Thema noch einmal auf eigene Faust angehen wollte. So soll es sein! Es soll Spaß machen!

 

www.humbel.ch

www.riegel.de

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