Der Märchen-Adventskalender

Süße Rezepte verkürzen das Warten auf Weihnachten

Text:
Katharina Kuhlmann

Photography:
© Alexander Kuhlmann

4 November 2021

Adventskalender sind als liebgewonnene Tradition aus kaum einem deutschen Haushalt wegzudenken. Bei den klassischen Varianten verbergen sich Bilder oder Schokolade hinter den Türchen. Aber es gibt auch immer mehr Formate, die nicht nur die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen, sondern jeden Tag neue Geschenke bieten. Eine ganz andere Idee steckt hinter dem Märchenadventskalender „Es war einmal“ von Clara D. Kuhn. Hier gibt es jeden Tag ein neues, märchenhaftes Rezept zu entdecken.

Aus Märchen werden Rezepte

Aufmachen, freuen, naschen – so könnte man die Funktionsweise des klassischen Schoko-Adventskalenders beschreiben. Alternativ stecken auch kleine Geschenke hinterm Türchen, Produkte oder Spielzeuge einer bestimmten Marke sind ebenfalls beliebt. Wer den Märchenkalender „Es war einmal“ in Händen hält, wird jedoch gleich feststellen: Hier geht es um etwas völlig anderes. Wir treffen auf eine geschickte Kombination aus einem Geschichtenkalender und einem Rezeptbuch.

Und wie funktioniert das nun konkret?
Ganz einfach: Die Buchseiten sind verschlossen und jedem der 24 durchnummerierten Tage ist ein kurzes Märchen oder ein Märchenausschnitt vorangestellt. Am jeweiligen Tag wird die Seite mit einer Schere oder einem scharfen Messer vorsichtig aufgetrennt und man findet ein Rezept auf der freigelegten Doppelseite. Dieses Rezept ist durch das jeweilige Märchen inspiriert, z. B. finden wir zum 1. Dezember das Sterntaler-Märchen mit einem tollen Rezept für Sternenkekse. Die Rezepte sind allesamt gut mit üblichen Zutaten und nicht allzu aufwändigen Arbeitsschritten umsetzbar. So kann man direkt loslegen. Unterstützend dazu finden sich aber auch auf den ersten Buchseiten eine Einkaufsliste für Basis-Zutaten und eine Auflistung der benötigten Küchenutensilien.

Märchen und Rezepte lassen rasch Kindheitserinnerungen aufkommen. Wir sind schon sehr neugierig – welche Rezepte halten wohl Aschenputtel, Rapunzel und Rotkäppchen für uns bereit? Das können wir natürlich noch nicht verraten, dann wäre die Überraschung ja verdorben. Nur soviel: Märchen- und Backfreunde dürfen sich über vielseitige Rezeptideen für Kuchen, Plätzchen, Desserts, Herzhaftes und mehr freuen.

Märchenadventskalender mit Mehrwert

„Es war einmal – der Märchenadventskalender“ bietet viele Vorteile gegenüber anderen Adventskalendern. Besonders schön ist die Nachhaltigkeit des Kalenders, der auch nach Auftrennung aller Seiten als Rezeptbuch noch lange Jahre im heimischen Bücherregal vor sich hat. Wer mag, nimmt es einfach alle Jahre wieder zur Hand und beginnt von vorne die Märchen zu lesen und die Lieblingsrezepte zu backen. Ganz nach selbstgewähltem Herausforderungsgrad kann man versuchen, alle Rezepte in Form einer adventlichen Back-Challange gleich am selben Tag umzusetzen oder man pickt sich seine Lieblinge einfach frei heraus.
Wer sicherlich viel Freude am Märchenadventskalender haben wird, sind Kinder. Die Verknüpfung mit den beliebten Geschichten wird den Kleinsten gut gefallen – und natürlich nicht zuletzt auch die spannende Öffnung der Seiten. Der Märchenadventskalender hat Familienpotential, denn er kann die vorweihnachtliche Geschenkeflut zugunsten gemeinschaftlicher Backaktionen eindämmen und langanhaltende Freude schenken – bis der letzte Kekskrümel verspeist ist.

Clara D. Kuhn:
Es war einmal.
Der Märchenadventskalender.
24 Rezepte für die Weihnachtszeit
Riva (Münchener Verlagsgruppe), München 2021
gebunden, 104 S.
ISBN: 978-3-7423-1892-3
13 €

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