Märchen:
Das Schokoladenherz

Es war einmal…

… und es ist schon viele Jahre her, da trug sich in einer kleinen Stadt eine wundersame Geschichte zu. Es war kalt und winterlich und in der Luft lagen schon die verheißungsvollen Düfte, die das Herannahen des baldigen Weihnachtsabends ankündigten. Die Gassen rund um den Marktplatz waren mit harzig duftenden Tannenzweigen gesäumt und jeder Bewohner, der es sich leisten konnte, hatte eine kleine Kerze in ein Fenster seines Hauses gestellt, um die Dunkelheit fernzuhalten. Auf dem Marktplatz hatten Händler ihre Stände errichtet und Feuerschein und der Geruch nach heißem Punsch und süßen Äpfeln lockten viele abendliche Spaziergänger noch einmal für einen kleinen Umweg heran. Hier und da sah man auch geschäftige Damen mit ihren bauschenden Kleidern und wehenden Hutfedern eilen, um allerlei Pakete, die in braunes Packpapier gehüllt waren, vor den neugierigen Augen der Kinder verschwinden zu lassen. Doch diese achteten gar nicht auf ihre Mütter, denn was gab es hier nicht alles zu sehen! Ein Händler schickte sich an, auf Stäbe gespießte Äpfel in einen großen Kessel mit Zuckersirup zu tauchen. Die klebrigen Tropfen perlten nur so die Stiele hinab und beschmutzten die Hände der ungeduldigen Kinder, denen ihr Herr Vater – nur zur Ausnahme natürlich – einen Apfel aus dem Paradies spendiert hatte.
Andere Händler boten Waren aus Wolle und Kerzen aus duftendem Bienenwachs feil, hier liefen die Kinder jedoch rasch weiter. Ihr Ziel war eine große, ausladende Bude ganz in der Mitte des Platzes. An ihrer Hinterwand waren Regale aufgereiht, in denen man die weltgrößten Herrlichkeiten erblicken konnte: […]

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