Fairer Vivani Kakao:
Unser eigenes Kakaoprojekt

Hintergründe und Entwicklungen des "Sustainable Organic Cocoa Projects" in der Dominikanischen Republik - immer aktuell

Text:
Alexander Kuhlmann

Photography:
© Sustainable Organic Cocoa Project

14 Januar 2022

Um die Situation in den Ursprüngen unseres Kakaos nachhaltig zu verbessern, haben wir gemeinsam mit zwei starken Partnern - der Weinrich Schokoladenfabrik und der Fuparoca-Stiftung - ein eigenes "Direct Trade"-Projekt für besonders nachhaltig und fair erzeugten Kakao in der Dominikanischen Republik ins Leben gerufen. Auf dieser Seite halten wir euch über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Gemeinsam mit unserem Produktionspartner – der Schokoladenfabrik Weinrich – und der dominikanischen Stiftung FUPAROCA, Inc. möchten wir die Lebensgrundlage von (zunächst) 150 kakaoproduzierenden Familien in den östlichen Regionen der Dominikanischen Republik aktiv verbessern. Im Oktober 2020 ist das Projekt offiziell gestartet und verzeichnet bereits erste Erfolge. Was genau passiert, erfahrt ihr weiter unten in unserem Newsticker.

Neben einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit des Kakaos bis zu den Farmen sind weitere langfristige Ziele des „Sustainable Organic Cocoa Projects“ die Steigerung der Ernteerträge und der Biodiversität auf den Farmen, der Zugang zu Trinkwasser sowie die Zahlung von zusätzlichen Prämien an die Farmer*innen. Gezielte Schulungen sollen die Teilnehmer*innen in den besonderen Ansprüchen des ökologischen Anbaus und der „Good Agricultural Practices“ stärken. Hierdurch können sie ihr Einkommen und ihre Lebenssituationen nachhaltig verbessern.

Der „Direct Trade“ Kakao aus diesem besonderen Projekt wird sukzessive in die Produktionen unserer VIVANI Schokoladen einfließen.

WAS SO ALLES IM PROJEKT PASSIERT - EIN NEWSTICKER

+++ 20. September 2024 | Projekt-Honig als Nebenerwerb +++

Tolle Neuigkeiten aus unserem Projekt. Heute stellen wir euch Elias Soriano vor, einen jungen Familienvater aus Los Botados, El Seibo, im Osten der Dominikanischen Republik. Elias ist Kakaobauer, seine Mutter und seine vier Geschwister sind Farmer*innen des „Sustainable Organic Cocoa Projects“. Nach dem Tod ihres Vaters haben sie die 7 ha große Finca geerbt und bewirtschaften gemeinsam dieses kleine aber feine Fleckchen Erde – seit einiger Zeit tatsächlich nicht mehr nur mit Kakaobäumen. Elias ist leidenschaftlicher Hobbyimker, in der Gemeinde ist der als „Hombre Abeja“ (Bienenmann) bekannt. Im Rahmen des Projektzweigs „Entrepreneurship“ unterstützen wir Elias finanziell und technisch dabei, sich unabhängiger von den schwankenden Erträgen der Kakaoernte zu machen und einen Nebenerwerb zu starten, der ein zusätzliches Einkommen garantiert. Elias hat sich – wer hätte es anders erwartet – für die Herstellung von Honig entschieden. Nun ist die erste Produktionscharge im Glas und Elias sichtlich stolz auf sein neues Produkt. Er ließ es sich nicht nehmen, alle Beteiligten, die in den letzten Jahren die Dominikanische Republik besucht haben, mit einem Glas des fein-aromatischen Honigs sowie einer eigens produzierten Kakaotafel zu überraschen. Was für eine tolle – wirklich nicht selbstverständliche – Geste, für die wir uns von Herzen bei Elias und seiner Familie bedanken!

 

 

+++ 22. März 2023 | World Water Day – kostbares Wasser +++

Heute ist Weltwassertag, und wir wollen dieses Datum nutzen, um daran zu erinnern, wie wichtig der Zugang zu Wasser ist. In den Ländern der nördlichen Hemisphäre ist der Zugang zu Wasser so normal, so grundlegend, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken, wie das Wasser in unsere Küchen, in unsere Duschen fließt. Wir genießen eine Badewanne voll heißem Wasser, ohne uns zu fragen, ob dies ein Recht oder ein Privileg ist. Die Realität in den Ländern des globalen Südens sieht leider ganz anders aus. In vielen Gemeinden auf dem Land haben die Menschen immer noch keinen Zugang zu sauberem Wasser. Zu Beginn unseres „Sustainable Organic Cocoa Projects“ haben wir eine Bedarfsanalyse in den Gemeinden durchgeführt, aus der hervorging, dass der Zugang zu Wasser eines der größten Probleme für die Kakaobauernfamilien ist. Daher haben wir in unser Projekt eine Komponente aufgenommen, die darauf abzielt, die Familien, die keinen Zugang zu Trinkwasser haben, zu unterstützen. Im Jahr 2022 wurden 17 Wassertanks mit einer Auffang-Kapazität von 500 Litern Regenwasser installiert. Darüber hinaus wurden 41 Familien mit Filtern versorgt, um sicherzustellen, dass das Wasser eine gute und sichere Trinkqualität hat. Die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Familien sind so positiv und der Bedarf ist so groß, dass wir bis 2023 6 weitere Tanks installieren und 25 weitere Filter liefern werden! Mit dem Genuss unserer Schokolade unterstützen Sie nicht nur eine nachhaltigere Kakaoproduktion, Sie helfen auch, die Gesundheit und das Leben vieler Familien nachhaltig zu verbessern!

+++ 8. März 2023 | Frauentag auf dem Land, das geht auch! +++

Heute ist der 08. März 2023 – der Internationale Frauentag. Aber was bedeutet es, eine Frau zu sein? Das hängt von vielen Faktoren ab. Wo du geboren wurdest, wer deine Eltern sind, ob du Zugang zu Bildung hattest, ob du dich entscheiden konntest, Mutter zu werden, ob du mit einem Job ein anständiges Einkommen erzielen kannst…. Viele Frauen in der Welt sind immer noch mit gravierender Rückständigkeit, Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit konfrontiert. Deshalb ergreife ich an diesem Tag die Gelegenheit, diese Bilder von Frauen zu teilen, die mich mit Stolz und Motivation erfüllen. Vorbildliche, hart arbeitende Frauen, die mit ein wenig Unterstützung ihr Leben und das ihrer Familien verbessern können. Wir wollen die Produzentinnen von Rohstoffen, insbesondere im Kakaosektor, weiterhin unterstützen!

Elizabeth Porquin Acosta: Kakaoproduzentin seit ihrer Kindheit, sie hat das Land von ihrem Vater geerbt und ist eines der Mitglieder unseres Projekts „Sustainable Organic Cocoa“ in der Dominikanischen Republik.

Hilaria Mercedes: Kakaoproduzentin und Mutter von 8 Kindern, die sie alle mit den vielfältigen Produkten ihrer Kakaofarm und den Erträgen aus der Produktion, dem Kauf und dem Verkauf von Kakao ernährt hat. Sie ist auch Mitglied in unserem Projekt „Sustainable Organic Cocoa“ in der Dominikanischen Republik.

Mayarí Chúa Soto
Project manager „Sustainable Organic Cocoa Project“

+++ Januar 2023 | Weihnachtsüberraschungen & Prämien +++

Am 19. September 2022 wütete der Wirbelsturm Fiona über die Dominikanische Republik und hinterließ schwere Schäden. Vor allem die Region, in der die Produzenten*innen unseres Projekts leben und arbeiten (La Altagracia, Las Agustinas), hat es schwer getroffen. Die starken Winde brachten viele Bäume zu Fall, die für die Familien als Nahrungsquelle und gleichzeitig als Schattenspender für die wertvollen Kakaopflanzen dienen. Wir – als Projektpartner – wollten Verantwortung übernehmen und den Familien zeigen, dass wir sie mit den Folgen der Naturkatastrophe nicht alleine lassen. Daher haben wir und unsere Muttergesellschaft, die Schokoladenfabrik Weinrich, alle Mitarbeitenden zu einer kleinen freiwilligen Weihnachtsspende aufgerufen. Ziel war es, mit dem Geld so viele Lebensmittelkörbe wie möglich zu finanzieren, die den Familien dann als Weihnachtsgeschenk überreicht werden sollten. Inhalt der Pakete waren Reis, Bohnen, Zucker, Öl, Salz, Kaffee und weitere Grundnahrungsmittel, die in der Krise dringend benötigt wurden.

Die Weihnachtsüberraschung wurde mit Freude von den teilnehmenden 150 Bauernfamilien angenommen. Dazu haben die Bauern und Bäuerinnen obendrein noch eine zusätzliche Prämienzahlung erhalten. Die Begeisterung war riesig. Hector Bienvenido brachte sein „Weihnachtspaket“ gleich stolz zu seiner Frau und seinen Kindern (Bild oben rechts) und Rafael Santana freute sich sehr über die wohlverdiente Honorierung (Bild rechts unten).

+++ März 2022 | „Eine ganz besondere Familie“ +++

Weinrich Mitarbeiterin Mayari (links im Bild) kümmert sich federführend um die Betreuung des „Sustainable Organic Cocoa Projects“. Vor einigen Wochen war sie wieder zu Besuch in der Dominikanischen Republik und hat auf ihrer Reise ganz wunderbare Menschen kennengelernt. Zum Beispiel eine wirklich besondere Familie in Higuey. Bio-Kakaoproduzent:innen in dritter Generation. Die Kakaofarm gehörte den verstorbenen Großeltern. Cecilio Berroa ist hier geboren und unter Kakaobäumen aufgewachsen. Seine Frau Carmen kennt den Kakaoanbau ebenfalls seit ihrer Kindheit. Heutzutage kümmert sich ihr gemeinsamer Sohn Marcial Berroa um die Kakaofarm.

1 Hektar der Farm wird in den kommenden Monaten im Rahmen des „Cocoa Projects“ renoviert werden, da sie aktuell eine sehr geringe Produktivität aufweist. Dabei werden 1050 Kakaopflanzen gepflanzt. Das ist bitter nötig, denn die meisten Kakaobäume sind bereits über 100 Jahre alt. Es ist schon erstaunlich, das hier in all den Jahren kein bißchen Land der Viehzucht zum Opfer fiel. Schon beim Betreten der Farm spürt man den Unterschied. Die Temperatur kühlt ab, das Klima wird feuchter – man spürt das Leben. Die Familie Berroa ist sehr stolz auf ihre Geschichte und ihre Treue zum Kakao. Mayari hat sie bereits vor zwei Jahren kennengelernt, bevor das Projekt begann. Die Gastfreundschaft und Leidenschaft für ihre Arbeit war schon damals überwältigend. Noch in diesem Jahr plant Mayari einen erneuten Besuch, um sich die Fortschritte der Finca-Renovierung anzuschauen.

+++ Januar 2022 | „Wassernutzung“ +++

Die Kakao-Farmen werden renoviert und rehabilitiert. Um eine bessere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, wurden einige Wasserfilter geliefert. Stolz präsentieren Colasa Evita und Jairo Vasquez ihre neue hauseigene Filteranlage. Außerdem wurde eine neue Regenwassernutzungsanlage installiert. Es tut sich was.

+++ August 2021 | Workshop „Bio-Dünger“ +++

In den letzten Wochen gab es zahlreiche weitere Workshops für die Kakao-Produzent*innen, die am Projekt teilnehmen. Hierbei wurde gezeigt, wie sich Bio-Dünger und umweltfreundliche Präparate zur Schädlingsbekämpfung herstellen lassen. Als „Rattengift“ funktioniert beispielsweise eine Mischung aus pulverisierten Avocado-Kernen, geriebener Kokosnuss und Salz. Dieses Öko-Präparat wird dann im Unterholz der Kakaobäume verteilt und hält Ratten fern, ohne die Böden zu belasten oder irgendeinen weiteren Schaden anzurichten. Auf den Fotos sieht man einige Teilnehmer*innen bei der Arbeit.

 

+++ Juni 2021 | Workshop „Pfropfen“ +++

In der Region La Altagracia im Osten der Republik wurde damit begonnen, den Kakaoproduzent*innen zu zeigen, wie man eine Kakaopflanze „propft“. In verschiedenen Workshops erklären erfahrene „Kakaotechniker“, wie es funktioniert. Unter „Propfen“ versteht man einen Veredelungsprozess, der es ermöglicht, einen bestehenden Kakaobaum um produktive Äste zu bereichern, die seinen generellen Ernteertrag erhöhen. Hierfür werden gesunde Zweige eines anderen Baumes in den eingeritzten Stamm eingesetzt und fixiert, damit sie dort anwachsen. Das spart Zeit und Kosten, da nicht erst ein neuer Setzling hochgezogen werden muss. Auch altersschwache Bäume lassen sich durch diesen Prozess ideal revitalisieren und müssen nicht abgeholzt werden. Durch das Pfropfen lassen sich sogar unterschiedliche Kakaosorten an einem Baum „andocken“. Eine tolle Methode, um die allgemeine Vielfalt der eigenen Plantage platzsparend zu erweitern. Die Teilnehmer*innen sind wirklich verblüfft, was alles möglich ist…

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