Weniger Stresshormone dank Bitterschokolade

Studie lässt Schokofans aufhorchen

Text:
Katharina Kuhlmann

Photography:
istock AngiePhotos

16 April 2014

Dass in Schokolade nicht nur Kalorien und Zucker, sondern auch viele gesunde Pflanzenstoffe des Kakaos stecken, ist ja hinlänglich bekannt. So konnten in verschiedenen Studien beispielsweise positive Auswirkungen auf das Herzinfarktrisiko, hohen Blutdruck oder sogar die Gefahr, an Demenz zu erkranken, nachgewiesen werden. Schweizer Forscher konnten in einer Studie zeigen, dass Bitterschokolade in Stresssituationen wie Prüfungen und Co. die Ausschüttung von Stresshormonen senkt.

So schön es auch wäre, Milchschokolade kann den Effekt einer verminderten Stresshormonausschüttung leider nicht hervorrufen. In Bitterschokolade hingegen finden sich aufgrund des hohen Kakaoanteils die entscheidenden sekundären Pflanzenstoffe, die Flavonoide, in konzentrierter Form. Die Züricher und Berner Wissenschaftler überprüften die Wirkung der Flavonoide, indem sie die Männer zweier Testgruppen je eine halbe Tafel dunkle Schokolade essen ließen. Dabei enthielt nur die Schokolade der einen Gruppe Flavonoide, die andere Schokolade war ein Placebo. Anschließend wurden alle Teilnehmer einem Stresstest ausgesetzt, zu dem unter anderem ein Vorstellungsgespräch gehörte. Das Ergebnis: Die Personen, die die „echte“ Bitterschokolade verzehrt hatten, wiesen einen deutlich geringeren Stresshormonspiegel auf.

Schützt Schokolade das Herz?

Was jedoch auch die Schokolade mit Flavonoiden nicht schaffen konnte: Das reine Stressempfinden der Testpersonen war ebenso hoch wie bei den Männern, die nur die Placebo-Schokolade gegessen hatten. Es konnte demnach nur eine positive Auswirkung auf den Hormonhaushalt der Probanden festgestellt werden. Somit wird es wohl nach diesem Studienergebnis auch in Zukunft nicht möglich sein, mit Bitterschokolade in der Tasche alle widrigen Stresssituationen mit links zu umschiffen. Aber die Forscher mutmaßen, dass die Flavonoide vor stressbedingten, negativen Reaktionen des Körpers, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schützen könnten. Hierzu müsste allerdings ausgiebiger geforscht werden.

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