Schokoladen-Gourmet-Festival Hannover 2015 | So war’s

Ein schokoladiger Betriebsausflug

Text:
Katharina Kuhlmann

Photography:
EcoFinia GmbH

15 September 2015

Vom 11. bis 13. September blickte die Schokoladenwelt nach Hannover. Dort gipfelte die Hannoveranische "Schokowoche" im dreitägigen "Schokoladen Gourmet Festival 2015". Wir waren als Besucher mittendrin und haben uns durch allerlei interessante Kreationen weltweit anerkannter Chocolatiers genascht. Leider mussten wir feststellen, dass sich wohl der Freitag aber nicht als bester Besuchstag eignet…

Das Ambiente des Schokoladen-Gourmet-Festivals in Hannover hat zunächst einmal eine glatte Eins verdient – die liebevoll restaurierten historischen Mauern einer ehemaligen Gummifabrik machen den Helmkehof zu einer modernen Eventstätte mit Wohlfühlcharakter. Der Gegensatz von Alt und Neu passte sehr gut zu den präsentierten Schokoladenprodukten: Neuheiten im Gewand traditioneller Chocolatierskunst, mit viel Liebe zum Detail.

Da gab es fantastische Entdeckungen, wie etwa eine Praline mit einer Ganache aus etherischer Zirbennadel von Clement Chococult oder erstaunliche Ziegenmilchprodukte aus dem Hause Deli Cacao Berlin. Aber auch Hersteller, die ganz auf „klassische“ Sorten wie Bitter- und Vollmilchschokoladen setzten, präsentierten ihre Produktspezialitäten. Wie der dänische Chocolatier Peter Svennigsen, der köstlichste Pralinen auf Wasserbasis (ja, das schmeckt!) zu bieten hatte. Nebenan gab’s bei Friis Holm (ebenfalls Dänemark) das Nonplusultra an dunkler Schokolade zu verkosten. 100 % – da reichte auch ein ganz kleines Stückchen…

Leider stellte sich jedoch nach dem ersten Überblick über das Festivalgelände heraus: Mit Freitag haben wir uns anscheinend nicht den richtigen Tag ausgesucht, schätzungsweise ein Viertel der Stände war noch gar nicht aufgebaut, geschweige denn besetzt. Vermutlich reiste manch ein Chocolatier erst für Samstag an – was im Vorfeld hätte kommuniziert werden und sich auch in einem geringeren Eintrittspreis hätte niederschlagen müssen. Besonders ärgerlich, wenn man einen speziellen Chocolatier treffen wollte und gerade dieser noch nicht vor Ort ist – so ging es uns unter anderem mit dem Schweizer Confiseur Beschle. Schade.

Kaffee, Trinkschokolade, Whisky und andere Genüsse

Versprochen wurde ein Cocktail-Café mit Kaffee, Kuchen und Schoko-Cocktails. Diesen gemütlichen Lounge-Bereich konnten wir in diesem Sinne nicht wirklich finden, alles war ein wenig auseinander gezogen. Die Kaffeeschule Hannover servierte in einem Cafébereich Kaffeespezialitäten, nebenan waren interessante Trinkschokoladen-Kreationen von Becks Cocoa Trinkschokolade erhältlich – schon einmal Trinkschokolade mit Lavendel oder Süßholz probiert? Es lohnt sich! Schokoladen-Cocktails suchten wir ebenfalls vergebens, allerdings gab es „normale“ Cocktails draußen im Hof, dazu tolles, nicht angekündetes Essen aus der Dominikanischen Republik. Auch eine gute Whiskyauswahl sprach die Genießer an. Was leider nicht stattfand – vielleicht erst wieder ab Samstag? – war die Blindverkostung von Trinkschokoladen, für deren Beurteilung eigens am Eingang Bewertungskarten ausgegeben wurden.

Äußerst gelungen hingegen war das Angebot an Vorträgen und Workshops. Interessante Fakten aus dem Bereich der Schokoladenherstellung gewährte den Zuhörern unter anderem Jan-Marcel Schubert (Original Beans), der vertiefte Einblicke in die unterschiedlichen Kakaoarten und deren geschmackliche Besonderheiten gab. Und jeder, der schon mal selbst eine Schokolade von Grund auf „bean to bar“ herstellen wollte, konnte bei Nat Bletter (Madre Chocolate) aus Hawaii die nötigen Kniffe erlernen.

Fazit: Das Schokoladen-Gourmet-Festivals in Hannover ist ein durchaus gelungenes Event, wenngleich noch eine organisatorische Mängel zu bestehen scheinen. Aber es fand ja erst zum zweiten Mal statt. So bleibt es zu hoffen, dass sich die Startschwierigkeiten mit der Zeit verflüchtigen. Denn: Spaß gemacht hat es in jedem Fall!

 

www.schokoladen-gourmet-festival.de

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