chocolART 2016
schokoladige Opulenz
im Bergischen Land

Ein Erfahrungsbericht zur Wuppertal-Premiere

Text:
Katharina Kuhlmann

Photography:
EcoFinia GmbH

17 Oktober 2016

Schon seit Jahren wollen wir die chocolArt in Tübingen besuchen, aber leider wurde unser Naschtripp ins Schokomekka am Neckar bisher stets vereitelt. Als wir erfuhren, dass das Event „on tour“ im nahe gelegenen Wuppertal gastieren sollte, waren mein Mann Alex und ich total begeistert. Da wir es kaum erwarten konnten, scharrten wir als einige der ersten Besucher am Donnerstag Morgen bereits mit den Hufen in der Barmer City und konnten viele der Aussteller noch ihre Stände aufbauen sehen. Und dann begann sie, die schokoladige Reizüberflutung mit tausenden Kalorien zu viel für diesen Tag. Zusammengefasst: Super, bitte im nächsten Jahr wieder!

Als wir so durch die noch spärlich besuchte, morgendliche Einkaufsstraße Werth von Wuppertal-Barmen schlenderten, kam das Schokoladenfestival chocolART gerade erst in Gang. Vielen Chocolatiers merkte man die Freude an, dass es nun endlich losging. Es war viel Zeit für schokoladige Fachgespräche und die Händler erläuterten motiviert ihre Sortimente und Konzepte. Viele waren gespannt und vielleicht auch eine Prise skeptisch, ob sich das Event in Wuppertal etablieren werde, ob der Ort der richtige sei für erlesene, hochpreisige Produkte. Daher gingen viele direkt in die Vollen. Wir hatten noch keine drei Stände hinter uns, da war uns schon ein wenig schlecht. So ging es weiter, überall durfte probiert werden. Es erstaunte uns schon sehr, wie viel man an jedem Stand verkosten konnte, ja sogar zum Probieren genötigt wurde. Das hätten wir aufgrund der teuren Produkte gar nicht erwartet.

Auch der Besucherandrang stieg stetig Stunde um Stunde. Gegen Mittag waren alle Gassen gut gefüllt, an den meisten Ständen war reger Betrieb. Was besonders interessant war: Die Besucher waren zum Großteil „echte“ Wuppertaler Laufkundschaft, nicht nur eigens angereiste chocolART-Besucher. Wenn man bedenkt, dass Wuppertal nicht unbedingt für seine Kaufkraft bekannt ist, war es doch sehr schön zu sehen, wie sich das ortsansässige Publikum, hauptsächlich vom mittleren Alter aufwärts, fröhlich mit Edelschokolade eindeckte. Die Hoffnung auf eine erneute chocolART in Wuppertal für 2017 stieg.

Von Praline bis Eierlikör, von Italien bis zum Fürstenhof, von Leberwurst bis vegan

Jemand, der Schokolade mag und auf der chocolART nichts nach seinem Geschmack gefunden hat, war definitiv nicht vom 13. bis 16.Oktober 2016 in Wuppertal. Auch für uns, die wir uns ständig mit Schokolade privat wie beruflich beschäftigen, gab es beim Wuppertaler Festival noch einiges an Neuheiten und spannenden, kreativen Ideen zu entdecken. Dazu musste das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden. Ein gutes Beispiel: Brownies. Die Brownie-Bäckerei Big-B Brownies backt die amerikanische Spezialität nach original amerikanischem Rezept. Firmenchef Moritz Külgen lässt sein Wissen aus jahrelangen Aufenthalten in den USA und Co. in seine 101 %-igen Brownie-Meisterstücke einfließen, was man wirklich schmeckt. Sie werden nur aus natürlichen Zutaten hergestellt, verzichten auf künstlichen Schnickschnack und sind super saftig. Nicht neu, aber super, super gut.

Die ganz große Patisserie konnte man auf der Wuppertaler chocolART verschwenderisch an jeder Ecke bestaunen. Edle Confiserien reihten sich aneinander, sogar sprichwörtlich geadelte Confisseure waren am Werk, so etwa die offiziellen Hoflieferanten Huthmacher des Hohenzollern-Schlosses in Sigmaringen. Hier besonders berühmt: Die 13 verschiedenen Sorten Dominosteine und typische, baden-württembergische Naschereien.
Auch der Bereich „Schokolade zum Trinken“ war reich vertreten. Trinkschokolade – klar, bekannt, an fast jeder Ecke. Schoko-Eierlikör in verschiedenen Sorten (Altenweddinger Geflügelhof) – schon etwas ungewöhnlicher. Interessant – gleich drei unterschiedliche Schokoladenbiere. Die zwei Franzosen („Bière Saveur Chocolat“ und „Bourganel Bière au Nougat“) und das Hausbier des Kölner Schokoladenmuseums („Schokobräu“) stehen noch unverkostet bei uns zu Hause, kamen aber bei den Besuchern sehr gut an und wurden hoch gelobt. Die spektakuläre Geschmacks-Entdeckung des Tages – Yabago Chocolate Liqueur. Zehn unterschiedliche Geschmacksrichtungen gibt es, hergestellt in der deutschen Wein & Spirituosen Manufaktur Frick. Das Unglaubliche: Nur natürliche Zutaten kommen zum Einsatz, keinerlei Schoko-Aromen werden zugesetzt. Das Produkt wird aus der puren Kakaobohne destilliert. Vor allem die White-Variante überzeugte im Geschmack. So übrigens auch schon die DLG, es gab natürlich Gold.

Weitere neue und „verrückte“ Produkte waren etwa die schokoladigen Wurstwaren vom fränkischen Experimental-Metztger Claus Böbel. Schoko-Leberwurst oder -Bratwurst? Kein Problem. Wir haben uns dann doch nicht getraut, vielleicht beim nächsten Mal…?!

Was auffiel und sehr empfehlenswert war: Die vielen italienischen Stände mit den weltberühmten Spezialitäten rund um Nougat und weitere Klassiker aus der Region Umbrien. Natürlich auch mit von der Partie: italienisches Mandelgebäck. Es gab so viel Süßes aus dem sonnigen Schokoladenland auf der chocolART, dass man in Punkto ausländische Anbieter schon von einem deutlichen Schwerpunkt auf Italien sprechen kann.

 

Und sonst? Weitere tolle Aussteller in Wuppertal

Im krassen Gegensatz zur Schokowurst stand die Wuppertaler Schokoladenmanufaktur Das Bernsteinzimmer. Die veganen Pralinen, die von Inhaberin Solvejg Klein und ihrem Team in liebevoller Handarbeit hergestellt werden, überzeugen durch die sorgsam ausgewählten Rohstoffe. Die spannenden Kombinationen der Zutaten werden mit viel Detailverspieltheit ausgetüftelt. Jeder, der Gewürze und feine Nuancen mag, ist hier gut beraten. Denn: Dass die feinen Pralinen und Tafeln vegan sind, ist eine Zusatzqualifikation des Bernsteinzimmers und kein Ausschlusskriterium. Ganz nebenbei: Alle verwendeten Zutaten sind natürlich von bester Bio-Qualität. Wer nun neugierig geworden ist, sollte bei unserem heutigen Gewinnspiel mitmachen – köstliche Bernsteinschätzchen warten auf euch!

Sehr begeistert hat uns auch die Berliner Schoko-Manufaktur Atelier Cacao. Die große Produktpalette bedient die verschiedensten Geschmäcker – wie wäre es mal mit einer Lakritz-Schokolade? Gibt es in weiß, Vollmilch oder Bitter. Doch es soll auch nicht zu abstrus werden, denn „wir verkaufen nur das, was uns auch selber schmeckt“, so der nette Verkäufer am Stand. Weiterer Pluspunkt ist, dass alle Rohstoffe in Bio-Qualität daherkommen und auf Konservierungsstoffe usw. konsequent verzichtet wird. Unseren Kindern haben die Berliner Bärenlollys auf jeden Fall sehr gut geschmeckt. Insider-Tipp, wenn ihr mal im Sommer zufällig über das Atelier Cacao stolpern solltet: das hausgemachte Eis. Besonders gut soll die Erdnuss-Variante schmecken.

Und zum Schluss trafen wir noch alte Bekannte, die sogenannte Bruchbude aus Herford. Die Bruchbude ist der Werksverkauf der Schokoladenfabrik Weinrich, in der auch unsere VIVANI-Schokoladen gefertigt werden. Neben dem beliebten Schokoladenbruch (bei der Produktion versehentlich zerbrochene Tafeln) aus der Fabrik zum kleinen Preis gibt es hier auch das gesamte Produktportfolio der Weinrich-Fabrik nebst ausgewählten Geschenkartikeln, Pralinen und Gebäck zu kaufen. Der Bruchbuden-Stand auf der chocolART war vor allem auch wegen des Schokoladenbruchs ein beliebter Anlaufpunkt für die Besucher.

Fazit: Liebe chocolART, bitte komm wieder nach Wuppertal, es war so schön mit dir! Die Presse berichtet bereits sehr positiv über das Event. Die Wuppertaler Rundschau konstatierte 150.000 Besucher – das hätten die Veranstalter kaum zu hoffen gewagt. Für 2017 wurde bereits ein voraussichtlicher Termin vom 12. bis zum 15. Oktober ins Gespräch gebracht. Wir werden wieder hingehen.

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